Stopover 20/21: Amy Haghebaert und Isabelle Castera
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
Amy Haghebaert: They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes, 2020.
18.2.2021
»Stopover« – einmal jährlich stellen unter diesem programmatischen Titel die Studierenden im M.A. Photography Studies and Practice ihre aktuellen Arbeiten im UG des Museum Folkwang aus. In Form eines Zwischenstops sollen Einblicke gewährt und soll zu einer Diskussion eingeladen werden. Im Katalog finden sich neben den fotografischen Werken auch kurze Texte, die direkt an die Bilder adressiert sind. Verfasst wurden sie von den Studierenden des M.A. Photography Studies and Research. Hier schreibt Isabelle Castera an Amy Haghebaerts Serie »They will be seen drifting above the clouds, all our blameless, childish hopes«.
Im freien Fall
Ich vernehme den Wind, atme die würzige Waldluft kurz nach dem Regen ein und höre einige Vögel am Himmel an uns vorbeiziehen. Der Blick auf den Horizont lässt mich über die Möglichkeiten unseres Daseins nachdenken. Du hast mir einmal von Magrittes Pfeife erzählt, ich glaube, ich kann dich nun besser verstehen. Ich erkenne, dass unser Leben eine Kippfigur ist. Wir verlieren den Halt. Die Wirklichkeit spaltet sich unter uns auf und wir stürzen in die dort aufklaffenden Risse hinab. Im freien Fall ziehen die Erinnerungen an uns vorüber (Søren Kierkegaard: Der Begriff der Angst, Stuttgart 1992, S. 72). Hier sind wir, eingeklammert zwischen der inneren Unbeweglichkeit und dem Wunsch nach Veränderung. Wird sich das Blatt noch einmal wenden oder verraten wir uns, wenn wir dabei sind, den Sinn in eine andere Richtung umzukehren? (Siehe Michel Foucault: Dies ist keine Pfeife, München 1974.) Mir ist, als würden wir selbst in feine Partikel zermahlen werden. Zeit und Raum scheinen jetzt relativ zu sein.
Die Tür unseres Gartenhauses steht gerade weit geöffnet, sollen wir zusammen über die Schwelle gehen? Von nun an lasse ich den Würfel für uns entscheiden.