Mit Fotografien umgehen

27.1.2023

Mit Fotografien umgehen
analysieren.archivieren.historisieren.konstruieren.schießen.schulden

Öffentlicher Workshop, organisiert von Student*innen des wissenschaftlichen Master-Studiengangs Photography Studies and Research zur Theorie und Geschichte der Fotografie
27. Januar 2023, 11–18 Uhr Museum Folkwang, Gartensaal, Museumsplatz 1, 45128 Essen

Fotografische Bilder umgeben uns. Wir alle leben und handeln täglich mit ihnen, ob bewusst und intentional oder nicht. Beständig entwickeln sich neue Handlungs- und Gebrauchsweisen. Gleichermaßen ändern sich die Werte und Bedeutungen, die Fotografien beigemessen werden, wenn sie in neue Kontexte überführt werden. Für eine Verortung des Fotografischen scheint es also vielversprechend, die damit verbundenen Verben genauer in den Blick zu nehmen. Ob analysieren, archivieren, historisieren, konstruieren, schießen oder schulden: In einem eintägigen wissenschaftlichen Workshop wird Fotografie – verstanden als ein Set von Praktiken – aus ganz unterschiedlichen Perspektiven befragt. In sechs interaktiven Kurzvorträgen werden aktuelle studentische Forschungsprojekte präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Darüber hinaus sind die in Berlin lebende Künstlerin Viktoria Binschtok und Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Professorin für Kunstgeschichte an der LMU München, zu einem Gespräch eingeladen. Viktoria Binschtok verhandelt in ihren Arbeiten Bildquellen und - ökonomien, wenn sie beispielsweise in ihrer Werkreihe »Cluster« die algorithmisch bestimmten Assoziationen digitaler Bildersuchmaschinen aus dem virtuellen in den physischen Raum überträgt. Burcu Dogramaci kartiert im von ihr geleiteten Forschungsprojekt METROMOD die Netzwerke von Exilierung betroffener Künstler:innen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei stehen unter anderem Bild- und Ausstellungspraktiken im Fokus, die sich aus diesen Erfahrungen entwickelt haben.

Der Workshop wird konzipiert und realisiert von Dortje Fink, Tabea Funke, Sarah Gramotke, Deborah Herber, Malte Radtki und Meike Reiners.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Workshop wird nicht gestreamt werden.

 

Das detaillierte Programm:

11:00 Deborah Herber und Steffen Siegel: Willkommen und Einführung
11:15 Meike Reiners: Fotoforensik. Methoden zur Befragung von Fotografien
11:45 Malte Radtki: Erinnere mich – zu meinen Bedingungen! Nachlassbewusstsein im privaten Fotoalbum

12:30 Sarah Gramotke: Joachim Schmids »Archiv«: Gefundene Sichtbarkeiten
13:00 Tabea Funke: Fotografische Schuldeingeständnisse

15:00 Viktoria Binschtok und Burcu Dogramaci im Gespräch mit Studierenden

17:00 Deborah Herber: Wer schießt, nimmt teil. Ethische und moralische Verantwortung im Fotojournalismus
17:30 Dortje Fink: Im Westen was Neues - periphere Fotografiegeschichten rücken ins Zentrum

18.00 Abschluss und anschließende Führung durch die Ausstellung Stopover 2023 – M.A. Photography Studies im UG des Museum Folkwang. Die Künstler*innen werden anwesend sein.