Stopover 2025
16.2.2025
Bei der jährlichen »Stopover«-Veranstaltung geben die Studierenden des dritten Semesters der beiden Master-Studiengänge Photography Studies and Practice und Photography Studies and Research Einblicke in ihre künstlerische sowie wissenschaftliche Arbeit.
Zum zweiten Mal nach 2024 bietet die eindrucksvolle 1. Etage des SANAA-Gebäude auf dem Weltkulturerbe Zollverein auch 2025 den Schauplatz für »Stopover«. Die Ausstellung wird am Abend des 30. Januar 2025 eröffnet werden und ist dann vom 31. Januar bis 16. Februar 2025 zu sehen. Am 5. Februar 2025 findet am selben Ort der Workshop »Fotografie und Gesellschaften« statt. Ausstellung und Workshop richten sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Zur »Stopover«-Ausstellung
Fotografie ist mehr als das bloße Festhalten eines Augenblicks – sie fordert uns heraus, innezuhalten und genauer hinzusehen. Die neun Positionen reflektieren das Medium Fotografie auf individuelle Weise, untersuchen die Materialität des Bildträgers und hinterfragen die Sichtbarkeit im dokumentarischen und operativen Kontext. Vivian Hötter stellt die Wechselwirkung zwischen Bildinhalt und Bildträger in den Fokus und reflektiert Fotografie als Spannungsfeld zwischen zweidimensionaler Abbildung und physischer Präsenz. Philipp Koronowski thematisiert die Bedeutung und Gefährdung von Erinnerungsorten. Er fragt nach einem verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Umgang mit der Vergangenheit. Alexander Lackmann dokumentiert Drogenkonsumräume, er möchte so zur Reflexion über Stigmatisierung und gesellschaftliche Vorurteile anregen. Bokeum Lee reflektiert mittels handgestrickter Stoffe und Cyanotypie Kindheitserinnerungen und macht die Beziehung zwischen Vergessen und Erinnern künstlerisch erfahrbar. Viola Maiwald beschäftigt sich mit der Dialektik zwischen der kosmischen Weite und der Fragilität der Erde. Timo Matthies setzt sich mit der visuellen und physischen Übersetzung von Satellitendaten auseinander und untersucht deren Bildpotenziale anhand von Wolkenaufnahmen. Janosch Rauter fotografiert die urbane Peripherie Duisburgs, wobei die Platane als stiller Zeitzeuge der Industrialisierung erscheint. Lorena Thunn erkundet mit ihren Bildern die Schönheit im Unvollkommenen und fordert durch ihre Arbeiten eine neue Wahrnehmung, die das Unscheinbare und Beiläufige würdigt. Der Wandel eines chinesischen Stadtviertels und die Dynamik zwischen Vergangenheit und Zukunft in einer stetig verändernden Umgebung wird von Yanru Zhang fotografisch festgehalten.
Zum »Stopover«-Workshop
In sechs wissenschaftlichen Vorträgen präsentieren Fenna Akkermann, Frank Arens, Jan Borreck, Franziska Derksen, Lara Sariaydin und Felix Schmale ihre aktuellen Forschungsprojekte. Dabei wird ein multiperspektivischer Zugang zu den Verflechtungen von Fotografie und Gesellschaften eröffnet. Die vorgestellten Themenfelder umfassen die Darstellungstraditionen in der Arktisfotografie, die Auseinandersetzung mit Fotografien von Kriegsgefangenschaft, den Wirkmechanismen des liminal space, die visuelle Darstellung von Identität und Ordnung anhand des Passbildes, die Inklusion von ästhetischen Erfahrungen in Museen sowie die Berichterstattung im Tagesjournalismus anhand der Räumung der Mainzer Straße 1990. Visual Historian Miriam Zlobinski geht in einem Podiumsgespräch auf ihre wissenschaftliche und kuratorische Arbeit und den Umgang mit Fotografie in publizistischen Medien ein. Sie ist Mitbegründerin des interdisziplinären Arbeitskreises »Foto:Diskurs« sowie Mitglied der Chefredaktion von Revue – Magazin für Fotografie und Wahrnehmung.