Franziska Kunze
Opake Fotografien. Das Sichtbarmachen fotografischer Materialität als künstlerische Strategie
Reimer Verlag Berlin, 2019
280 Seiten, 35 Farb- und 76 s/w-Abbildungen
broschiert, 17 × 24 cm, 978-3-496-01616-8
Fotografien wird in der Regel die Eigenschaft zugeschrieben, auf ein Geschehen »hinter« der Bildfläche zu verweisen. Opake – also »nicht-transparente« – Fotografien durchkreuzen diesen Anspruch, indem sie ihre eigene Materialität und Chemie offenbaren und sich dadurch als fotografische Objekte präsentieren. Opake Fotografien lenken den Blick auf die Materialität des Mediums, auf die chemische Zusammensetzung der Bildschicht oder die physische Beschaffenheit des Schichtträgers. Einst als Fehlerbilder wahrgenommen, entwickelten sich solche Arbeiten nach und nach zu einer eigenen künstlerischen Bildform. Franziska Kunze untersucht Textdokumente und Fotohandbücher aus der Zeit seit 1839 sowie Debatten in fotohistorischen Zeitschriften vom 19. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Sie analysiert fotografische Experimente anhand originaler Negative und Vintage Prints der Klassischen sowie der Nachkriegsmoderne und diskutiert deren Präsentation im Raum oder auf der Buchseite. Auf diese Weise zeigt sie, mit welchen künstlerischen Strategien die Materialität der Bilder sichtbar gemacht wird.
Dem Buch liegt eine Dissertation zugrunde, mit der die Autorin im Jahr 2018 an der Folkwang Universität der Künste promoviert worden ist.
Aus dem Inhalt: Zum Stellenwert des Materialen in den Bildwissenschaften ● Transparent – Diskurse der Formung fotografischer Durchsicht ● Opak – Künstlerische Strategien der Sichtbarmachung fotografischer Materialien ● Rahmen-Bedingungen – Gedankenskizzen zu Präsentationsformaten ● Ästhetik und Relevanz der Sichtbarkeit fotografischen Materials
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