Inga Barnick: »parade ground, open space – [a review of Maidan]«

18.1.2021

Mit ihrer Arbeit »parade ground, open space – [a review of Maidan]« hat Inga Barnick erfolgreich ihr Studium im M.A. Photography Studies and Practice abgeschlossen.

Sie selbst schreibt über ihre Arbeit: Es handelt sich um eine fotografische Untersuchung des Majdan Nesaleschnosti, dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, der in der Vergangenheit vor allem wegen der dortigen Proteste (Orange Revolution, Euromajdan) in den internationalen Medien präsent war. Der architektonische Raum des Platzes — wörtlich bedeutet »Majdan« offener freier Platz — wird im Bezug auf seine gegenwärtige Nutzung, Wahrnehmung und Gestaltung sowie historisch-politischen Ereignissen visuell verhandelt. Das Erscheinungsbild und der Name des Platzes haben sich stets in Korrespondenz zur herrschenden Ordnung gewandelt.

Der Platz ist als visuelles Erlebnis angelegt und inszeniert. Er beruht auf einem geplanten Bildeindruck und ist auf die mediale Reproduktion angewiesen. In der räumlichen Beobachtung drängt sich indes eine andere Alltagsroutine auf: eine breite, geschäftige Haupt-/Paradenstraße zerteilt den Platz. Im Mantel dekorativer Gestaltung versperren Architekturelemente die Sicht. Nicht-Orte offenbaren sich: Durchgänge, Untergrundpassagen, Café- und Fast Food-Ketten. Unausweichlich hebt sich aus dem Untergrund eine Shopping Mall empor. Ein Platz im Sinne der wörtlichen Übersetzung »Maidan — open space« ist nicht ersichtlich, vielmehr bedarf es immer den Gang durch den Untergrund um ihn zu »überqueren«. Wo ist also diese Idee von Platz, von freiem Raum?

Das Buch erschien 2020 bei On Retinae Books in Essen in einer Auflage von 35 Exemplaren. Es umfasst 100 Seiten sowie im Anhang einen Index (Anhang). Fadengeheftete Broschur (Papierwechsel glossy/natural), Softcover (Leinenpapier 300 g) im Format 29,4 × 20,4 cm.