Die photographische Werkstatt der Geographie
Photographien und die Spuren ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung um 1900
Was konnten und was sollten Photographien in der Geographie um 1900? Nachdem sie zu einer akademischen Disziplin geworden war, stieg nicht nur der wissenschaftliche Legitimationsdruck auf ihre Methoden und Interessen. Zugleich veränderten sich auch die technischen Möglichkeiten photographischer Bildproduktion erheblich. Eine spannungsreiche Wechselwirkung zwischen diesen Entwicklungen legen Abzüge nahe, die in den Nachlässen von geographisch interessierten Forschungsreisenden aufbewahrt werden. Dieses Projekt widmet sich solchen Beständen im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde, indem es das Verhältnis zwischen den photographischen Darstellungen und ihren Gebrauchsspuren analysiert. Ziel ist es, zu untersuchen, auf welche Weisen sich das Photographische im geographischen Forschen etablierte und welche Bearbeitungsstrategien Geographen entwickelten, um ihre Photographien zu disziplinieren.
Projektbezogene Publikationen
Schwarzer Ruß und Rote Kreide. Zu privaten und wissenschaftlichen Facetten des photographischen Nachlasses von Walther Judeich. In: Babett Forster (Hg.): Wertvoll. Objekte der Kunstvermittlung. Gipsabgüsse, Fotografien, Postkarten, Diapositive, Weimar 2015, S. 44–49 ● Der photographische Nachlass von Walther Judeich. Ausbildung und Bildfindung in den Photographien eines Gelehrten. In: Angelika Geyer, Mareike Rind (Hg.): Unterwegs ins Altertum. Jenaer Reisende am Mittelmeer – Das Mittelmeer in Reisebildern. Historische Photographien aus der Sammlung des Lehrstuhls für Klassische Archäologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Berlin 2016, S. 52–56 ● Alphons Stübels Kritik am photographischen Paradox. Bildbeschreibung und Kontextrecherche in der bildzentrierten Photoanalyse, In: Irene Ziehe, Ulrich Hägele (Hg.): Eine Fotografie. Über die transdisziplinären Möglichkeiten der Bildforschung, Münster 2017, S. 289–310. ● Skeptische Faszination. Spuren in die fotografische Werkstatt des Vulkanologen Alphons Stübel. In: Rundbrief Fotografie 25.1 (2018), S. 10–23 ● Fotografien in der geographischen Bildkritik / Photos in the Context of Geographical Image Criticism. In: Gisela Parak, Elke Bauer (Hg.): Die Empirik des Blicks. Bedeutungszuweisungen wissenschaftlicher Expeditionsfotografie / The Empirical Gaze. Interpretations of Scientific Expedition Photography, Halle an der Saale 2021, S. 52–73 ● Hannes Wietschel: Der Cotopaxi im fotografischen Nebel: Hans Meyers Blick auf widerständige Fotografien. In: Tatjana Bartsch, Ralf Bockmann, Paul Pasieka, Johannes Röll (Hg.): Faktizität und Gebrauch früher Fotografie. Factuality and Utilization of Early Photography, Wiesbaden 2021, S. 139–149.
Bearbeitungsbeginn
2017
Zweitbetreuung
Prof. Dr. Ute Wardenga (Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig)
Förderung
Das Promotionsvorhaben wird von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert sowie durch ein Herzog-Ernst-Stipendium der Forschungsbibliothek Gotha.
Kontakt
hannes.wietschel@folkwang-uni.de