Die Lehre zur künstlerischen Fotografie stellt das Medium Fotografie in den Kontext der bildenden Kunst sowie anderer künstlerischer Medien der Gegenwart. Die Kurse verstehen sich als ein Raum für Experimente. Die sich fortgesetzt abzeichnenden Veränderungen im allgemeinen Bildverständnis sollen hier mit den Mitteln der Gegenwartskunst kritisch begleitet, hinterfragt und diskutiert werden. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist dabei die gemeinsame Besprechung der aktuellen Projekte der Kursteilnehmer*innen. Diese Diskussionen sollen ein Forum schaffen, das experimentierfreudige Studierende dazu anregt, ihre Interessen vorzutragen und Ideen zu entwickeln, um das jeder künstlerischen Arbeit vorausgesetzte Selbstvertrauen zu gewinnen. Diskutiert werden sowohl inhaltliche als auch bildnerische Fragestellungen, die fachgerechte Umsetzung von künstlerischen Ideen wie auch technische Fragen.
Fotografie befindet sich an einer Schnittstelle zu den traditionellen künstlerischen Medien, verfügt jedoch als ein apparatives Medium zugleich über spezifische bildnerische Qualitäten und Stärken. Die sich fortgesetzt ereignenden technischen Entwicklungen im Feld des Fotografischen fordern auch die gestalterischen Ansätze heraus. Daher kommen sie kontinuierlich in den Kursen zur künstlerischen Fotografie zur Sprache. Von besonderer Bedeutung für die Lehre ist schließlich die Reflexion und praktische Anwendung möglicher Ausstellungsformen. Solche Zeigepraktiken und die hierbei wichtigen Fragen von Auswahl und Präsentation werden in regelmäßig stattfindenden Projekten innerhalb und außerhalb der Hochschulräume erprobt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Lehre zur künstlerischen Fotografie ist die Präsentation und Diskussion von Arbeiten bereits etablierter Künstler*innen – auch weit über die Grenzen der Fotografie hinaus. Von besonderem Interesse sind die experimentellen Strategien innerhalb ihres Werkprozesses sowie die kritische Reflexion der künstlerischen Traditionen. Untersucht wird die Vielfalt von Interessenfeldern und Bildauffassungen. Nicht zuletzt bereiten solche Gespräche auf regelmäßig im Semester unternommene Atelier- und Ausstellungsbesuche vor. Den Studierenden soll hierbei geholfen werden, ihre eigenen Fragestellungen, Haltungen sowie ihr eigenes bildnerisches Schaffen in einem breiten künstlerischen Kontext zu reflektieren.
Ausstellungen (Auswahl): Kein Wort zu viel (Kunstverein Willhelmshöhe Ettlingen, 2012) ● Romantic Drive (Trakt, Kunsthochschule Mainz, 2013) ● When I Close my Eyes I See the Bloody Rainbow (KUMA - Kyung Hee Universität, Seoul, Südkorea, 2016) ● few metres of finitude (Graben, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 2017) ● hello from the same side (Galerie der Kunsthochschule Mainz, 2018).
Publikationen: Folkwang Universität der Künste (Hg.): Kein Wort zu Viel, Essen 2012 ● Folkwang Universität der Künste (Hg.): When I Close my Eyes I See the Bloody Rainbow, Essen 2016 ● Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart (Hg.): The Great Infinity Pool, Vol. 3, Stuttgart 2017 ● Folkwang Universität der Künste (Hg.): The Viehofer Years, Essen 2019.