Jakob Schnetz

 


Beharrliche Apparate

Konstellationen des Digitalfotografischen zwischen technologischen Normen, visueller Repräsentation und Politiken des Wissens


So vielfältig sich visuelle Kulturen des Fotografischen artikulieren, so lassen sich Debatten um fotografische Objektivität als ein – trotz aller Zweifel und Dekonstruktionen – zentrales und stabiles Thema ausmachen. Die brüchige, aber wirkmächtige Ideologie fotografischer Objektivität wird insbesondere dann problematisch, wenn kulturell zugerichtete Technik epistemische Gewalt und diskriminierende Strukturen (re)produziert, normalisiert und teilweise verstärkt. Das Forschungsprojekt diskutiert den digitalfotografischen Apparat – heutzutage ein komplexes Gebilde aus einem Plural an Hard- und Software – als ein machtvolles Instrument, das technologische und kulturelle Konzepte der sozio-politischen Normalität »co-produziert« (Jasanoff) und nimmt dabei ebenso unsere kollektiven, co-produktiven Erzählungen dieser Technologie in den Blick. Im Sinne einer Visual Literacy will das interdisziplinäre Projekt zu einem genaueren Verständnis der technologischen Rahmung unserer Interaktion mit und der Nutzung von digitalen Medien und umgekehrt den kulturellen Voraussetzungen der Entwicklung digitaler Technologien beitragen.

Projektbezogene Publikationen
Kacheln, Mosaike, Raster. Kalkulierte Natürlichkeit in der digitalen Farbfotografie. In: Rundbrief Fotografie 29.1 (2022), S. 7–20 ● Beharrliche Apparate. Eine rassismuskritische Untersuchung weißer Normen in fotografischer Technologie und ihrer algorithmischen Nutzung. In: Simon Dickel, Rebecca Racine Ramershoven (Hg.): Alle Uns. Differenz, Identität, Repräsentation, Münster 2022, S. 60–89.

Bearbeitungsbeginn
2023

Förderung
Das Promotionsvorhaben wird vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen gefördert.

Kontakt
jakob.schnetz@folkwang-uni.de