Roland Tacke



Ordnungen von Schärfe und Unschärfe
Zu einem Begriffspaar bei László Moholy-Nagy


Die Arbeit versucht Schärfegradationen im Werk László Moholy-Nagys herauszuarbeiten, auch und besonders solche, die der Künstler selbst nicht thematisiert hat. Als Quellen dienen seine in unterschiedlichen Medien erschienenen Schriften, in denen er sich differenziert zum Thema Schärfe äußerte. Ein weiterer Quellenfundus sind seine auf fototechnischer Basis erzeugten Bilder, die schnell erkennen lassen, dass Fotografie nicht gleich Fotografie ist und dass auch Trennlinien, die zwischen fotografischen Gattungen wie Fotografie, Skiagrafie, Fotogramm, Chemigramm, Luminogramm, Lichtmalerei und anderen gezogen werden, zuweilen so unscharf werden, dass sie verschwimmen oder sich gar auflösen. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist es, dem Kategorienfehler nachzuspüren, der die Begriffe „Schärfe“ und „Klarheit“ sowie „Unschärfe“ und „Ambivalenz“ unabhängig von der betrachteten Mediengattung gleich setzt. Die verwendeten Methoden bei der Erforschung der Texte und der Bilder haben Eigenheiten, die aus ihrem jeweiligen Gegenstand resultieren. Nicht die Unterschiede, sondern die Parallelen in der Anwendung von Schärfe und Unschärfe als Mittel, als Signifikate, als Bedeutungsträger und nicht zuletzt als Zufälle sind erklärtes Forschungsziel.


Bearbeitungsbeginn
2015

Zweitbetreuung
Prof. Dr. Markus Rautzenberg

Kontakt
roland.tacke@folkwang-uni.de