Belichtungen

Steffen Siegel
Belichtungen. Zur fotografischen Gegenwart
Wilhelm Fink Verlag München, 2014
Reihe Bild und Text

360 Seiten, 120 s/w- und 23 Farbabbildungen
Französische Broschur, 978-3-7750-5708-0

Vor gut zwei Jahrzehnten schien es schlecht um die Fotografie bestellt zu sein. Von ihrem Ende war die Rede, ja sogar von ihrem Tod. Heute jedoch sind fotografische Bilder so präsent wie noch nie zuvor. Denn mit ihrem Eintritt in ein digitales Zeitalter hat sich die Gegenwart des Fotografischen auf bemerkenswerte Weise ausgedehnt und intensiviert. In seiner grundlegenden Studie nimmt Steffen Siegel Kontinuitäten wie Brüche zwischen analogen und digitalen Belichtungen in den Blick. Anhand künstlerischer Fotografien aus den zurückliegenden vierzig Jahren werden hierbei zentrale Fragen einer Ästhetik dieses Bildmediums diskutiert. Kritisch betrachtet werden international prominente Positionen der jüngeren Fotogeschichte, unter ihnen Jeff Wall und Andreas Gursky, Ugo Mulas und Duane Michals, Timm Rautert und Thomas Struth. Vorgestellt und erstmals eingehend untersucht werden aber auch jüngst entstandene fotografische Werke, unter anderem von Philipp Goldbach und Adrian Sauer, Idris Khan und Sebastian Stumpf, Shizuka Yokomizo und Frank Höhle.

Aus dem Inhalt:
Teil I: Voraussetzungen: Belichtungen. Zur fotografischen Gegenwart ● Fotografische Detailbetrachtung: analog/digital ● Das potenzielle fotografische Bild ● Silberblick. Das Bild im Dual ● Bild ohne Blick? Ein fotografisches Blindengleichnis
Teil II: Modelle: Der Blick auf das Fenster. Zum bildanalytischen Gestus bei Ugo Mulas und Timm Rautert ● Tuchfühlung. Zur fotografischen Soziologie in Timm Rauterts Bildnisserie »Deutsche in Uniform« ● Ironie der Reihenfolge. Enthüllung als Einhüllung bei Duane Michals ● Entfernung der Abstraktion. Cy Twomblys fotografischer Gestus ● Auf dem Weg zum Meisterwerk. Thomas Struths fotografische Museologie
Teil III: Praktiken: Voyeurismus mit Ansage. Über Displays des Unsichtbaren ● Trompe-l’oeil im Loop. Sebastian Stumpfs performative Bildmedientheorie ● Modell-Räume. Architektur, Fotografie, Topoklasmus ● Sich selbst im Auge behalten. Selbstüberwachung und die Bilderpolitik des Indiskreten ● Nach der Zahl der Worte. Fotografische Theorie und ihre künstlerische Praxis

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