Melinda Matern

 

Weibliche Subjektivität und künstlerische Praxis
Künstlerinnen* im fotografischen Selbstporträt in der Gegenwart


Die Dissertation setzt sich mit fotografischen Selbstporträts aktueller Künstlerinnen* (1980–1999) auseinander und diskutiert an diesen die geschlechtertheoretische Frage nach weiblicher Subjektivität in einem kunstsoziologischen Rahmen. Grundlage der Untersuchung ist dabei die Annahme, dass Geschlechterdifferenz bzw. -differenzierung im sozialen Raum wie auf dem künstlerischen Feld weiterhin strukturierend und habituell einwirkt. Sonach kann davon ausgegangen werden, dass die damit verbundene Vergeschlechtlichung von Frauen* in ihrer künstlerischen Praxis ergo in ihren Selbstbildnissen auf- bzw. durchscheint. Dieser Position folgend wie auch der soziologischen Fragestellung geschuldet, verhandelt die Arbeit weibliche Subjektivität nicht an den individuellen Persönlichkeiten einzelner (bekannter) Künstlerinnen*, sondern blickt explizit auf den künstlerischen Ausdruck, also auf die im fotografischen Selbstporträt materialisierten kollektiven Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen der Bildproduzentinnen*. Diese Vorgehensweise ermöglicht dabei eine distanzierte wie auch kritische Haltung gegenüber den Strukturen, Gesetzmäßigkeiten und Diskursen, die auf dem androzentrischen Kunstfeld vorherrschen, so dass sich feldimmanente, geschlechterdifferenzierende Praktiken der Zuschreibung und Zurichtung bestimmen und offenlegen lassen. Durch die Abkehr vom Feld und mit der Hinwendung zur Eigenlogik des Bildes möchte die Arbeit, schließlich, die geschlechtertheoretische Frage nach weiblicher Subjektivität und künstlerischer Praxis im fotografischen Selbstporträt gegenwärtiger Künstlerinnen* beantworten.


Bearbeitungsbeginn
2017

Förderung
Das Promotionsvorhaben wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.

Kontakt
melinda.matern@folkwang-uni.de