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Galerie 52 im Sommersemester 2024

Poster design: Thomas Kühnen

Das Programm unserer Galerie 52 im Sommersemester 2024

18. bis 27. April 2024
Juri Löchte
»fluid resonance«

2. bis 14. Mai 2024
Jana Stormanns, Lennart Pimpl
»202452-JSxLP«

23. Mai bis 1. Juni 2024
Eleonora Arnold, Linda Hu Hafeneger
»Ready when you are«

27. Juni bis 6. Juli 2024
Anna Kebe
»es gibt keine sackgassen«

Ab 10. Juli 2024
Bachelor-Studierende des 2. Semesters
»Wohin die Reise führt«

 

Apply now!

Are you fascinated by a visual medium that shapes our everyday lives like no other? We share this passion and look forward to receiving your application!

Applications are possible once a year for our three programs Photography (Bachelor of Arts), Photography Studies and Practice (Master of Arts), and Photography Studies and Research (Master of Arts). The process of application (mid-March for BA Photography and MA Photography Studies and Practice; end of May for Photography Studies and Research) and admission takes place during springtime. The academic year takes off in October with the beginning of the winter term.

Before applying, we recommend that you contact the members of our team for further advice on our programs and your application. We will gladly answer your questions! Visit us on our campus at Zeche Zollverein in our university building, the Quartier Nord!

Especially worthwhile is a visit during the annual study info day (mid-January), when we show our annual exhibits »Stopover« at SANAA building and »Photography Masters« at Museum Folkwang (boith starting end of January), during our open studios week (mid-July) and during the annual graduate exhibition »Finale« (end of September).

In summary form, you will find all further information about application requirements and our teaching schemes here.

Studieninfotag 2024

Am 2. Februar 2024 richtet wir am Fachbereich Gestaltung unseren nächsten Studieninfo-Tag aus. Vorgestellt werden alle unsere Studienangebote, natürlich auch die zur Fotografie! Vor Ort im Quartier Nord gibt es die Möglichkeit zur Mappenberatung, zur Besichtigung unserer Werkstätten, Labore und Studios, und natürlich ist es möglich, mit den Dozierenden der Fotografie ins persönliche Gespräch zu kommen.

Ein detailliertes Programm wird hier publiziert werden. Für Rückfragen zum B.A. Fotografie steht jederzeit Prof. Jana Müller zur Verfügung, für den M.A. Photography Studies and Practice Prof. Elisabeth Neudörfl und für den M.A. Photography Studies and Research Prof. Dr. Steffen Siegel. Wir freuen uns auf euch!

»Rechtsfindung« von Johannes Hör jetzt online

In den Jahren 2021 und 2022 hat unser Bachelor-Student Johannes Hör an seinem Film »Rechtsfindung« gearbeitet. In den zurückliegenden Monaten wurde er auf nicht-kommerziellen Festivals sowie in verschiedenen Museen gezeigt – und nun ist er auch online zu sehen!

Das Skript von »Rechtsfindung« basiert auf einer Szene aus »Furcht und Elend des III. Reiches« (1938) von Bertolt Brecht (© Suhrkamp Verlag / Bertolt-Brecht-Erben): Ein zerschundener Kriegsveteran wird beim Arbeiten grundlos verprügelt. Ein Augsburger Richter bequemt sich dann kurz vor dem Prozess sich das ganze anzusehen. Der Tathergang ist ja eigentlich klar. Zuversichtlich holt er sich Rat und geht den Fall durch. Aber: Das ganze wird zur Chefsache. Uniformierte sagen ihm, wer es nicht gewesen sein darf. Immer sind es andere. Mit jedem Rat wird es schlimmer. Der Höhepunkt ist der Krieg, der ihn auf seinem Schreibtisch endlich heimsucht. Plötzlich ist er da, mit all den Opfern, die er gnadenlos fordert. Dem Richter dämmert: Sein eigenes Leben steht auf dem Spiel und seine Familie haben sie ihm vermutlich schon genommen.

Das Stück Brechts besteht aus den Dialogen, die der Amtsrichter Goll direkt vor der Verhandlung mit involvierten Polizisten, Staatsanwälten und Freunden führt. Die Umsetzung orientiert sich nahe am Originalstück Brechts und findet im historischen Augsburg statt. Die Dramaturgie wird verstärkt, indem die »eigentlichen« Protagonisten – die an der Tat beteiligten Personen – zu Wort kommen. Sie erhalten jedoch weder Dialog noch chronologische Handlungen. Damit ergibt sich ein zweiter Schauplatz, der sich immer wieder als Schlaglicht in die Konversationen legt.

Die Arbeit an diesem Film wurde gefördert vom Solidaritätsfonds der Hans-Böckler-Stiftung, dem Fonds Soziokultur sowie dem VVN-BdA Landesverband Bayern.

Galerie 52 im Wintersemester 2023/2024

Die Galerie 52 zeigt in diesem Wintersemester insgesamt sechs Ausstellungen – und wie stets sind alle Interessierten innerhalb wie außerhalb der Folkwang Universität der Künste herzlich willkommen, bei den Eröffnungen dabei zu sein oder während der Laufzeit der Ausstellung ins Quartier Nord zu kommen! Die Eröffnungen beginnen stets um 18 Uhr mit einem Gespräch mit den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern, ab 19 Uhr gibt es dann einen kleinen Empfang. Wir freuen uns auf euch!

26. Oktober 2023
Kara Bukowski
Zaman su gibi akar (time flows like water)

9. November 2023
Louis Hackl, Hossein Mousavifaraz
tba

7. Dezember 2023
Ines Bohnert, Joanna Flösser, Marie Lansing
in meiner Hülle

21. Dezember 2023
Silviu Guiman
We Move Mountains

18. Januar 2024
Studierende des Lehrgebietes Fotografie, Bauhaus Universität, Weimar
(verantwortlich Pio Rahner)
Paradies -> 50m

1. Februar 2024
Aus der künstlerischen Fotografie
(verantwortlich Prof. Christopher Muller)
To Be Announced

 

 

Jana Müller zur Professorin für Grundlagen der Fotografie berufen

Zum Beginn des Wintersemesters 2023/2024 schlägt die Fachgruppe Fotografie ein neues Kapitel auf: Jana Müller wurde zur Professorin für Grundlagen der Fotografie berufen und wird – nach Inge Osswald und Gisela Bullacher – die dritte Künstlerin sein, die an unserer Hochschule dieses Lehrgebiet unterrichtet. Wir allen freuen uns sehr auf diese Zusammenarbeit und begrüßen Jana Müller herzlich in Essen!

Nach einer Ausbildung als Fotografin hat Jana Müller an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig künstlerische Fotografie studiert und bei Timm Rautert und Dieter Daniels mit einem Diplom für Bildende Kunst abgeschlossen. 2020 absolvierte sie das Mentoring-Programm für hochqualifizierte Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen an der Universität der Künste in Berlin bei den Mentorinnen Monica Bonvicini und Mathilde ter Heijne. Vor ihrem Wechsel an die Folkwang Universität der Künste unterrichtete Jana Müller an der Kunsthochschule Mainz und an der Universität der Künste in Berlin.

Ihre künstlerischen Arbeiten werden international ausgestellt; außerdem hat sie zahlreiche renommierte Stipendien für ihre Projekte erhalten, wie zum Beispiel »Braunschweig Projects« der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Jahr 2015 oder die Projektförderung der Stiftung Kunstfonds Bonn 2021. Darüber hinaus ist sie selbst kuratorisch tätig. Einen besonderen Akzent legt Jana Müller auf kollaborative Praktiken in diversen Künstler*innenprojekten. So arbeitet sie zum Beispiel regelmäßig mit den Künstler*innen Matthew Cowan und Wiebke Elzel zusammen. Mit ihren Arbeiten ist Jana Müller in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter der @kunststiftungdzbank in Frankfurt am Main und der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang in Essen.

Jana Müllers künstlerische Recherche ist eine ständige Spurensuche, die sich mit gesellschaftlich wichtigen Themen auseinandersetzt und dabei das Medium Fotografie in seinen medialen Dimensionen reflektiert und anwendet. In diesem Zusammenhang setzt sie sich mich mit unterschiedlichen Formen von Archiven und Archivalien auseinander. Ihre raumgreifenden auf Fotografie basierenden Mixed-Media-Installationen sind dabei Bestandsaufnahmen von realen wie fiktiven Geschehnissen. Der Werkstoff Glas ist für die Künstlerin sowohl funktional als auch konzeptionell ein wichtiger Filter für historische Ästhetik, temporäre Architekturen und das Abwesende als Information.

Zum Abschied von Gisela Bullacher als Professorin für Grundlagen der Fotografie

Foto: Carlos Hillejan Capote

Mit dem Ende des Sommersemesters 2023 ging die Zeit von Gisela Bullacher als Professorin für die Grundlagen der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste zu Ende. Aus diesem Anlass hat die Fachgruppe Fotografie am 29. September im Quartier Nord ein großes Fest ausgerichtet. Von allen Kolleginnen und Kollegen, die heute an Folkwang für die Fotografie tätig sind, hat Elke Seeger, Professorin für Fotografie und Konzeption, am längsten mit Gisela Bullacher zusammengearbeitet. Stellvertretend für die gesamte Fachgruppe hat sie zur Würdigung ihrer Arbeit diese Worte gesprochen.

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Fast zwanzig Jahre, von 2004 bis 2023, lehrte Gisela Bullacher als Professorin für die Grundlagen der Fotografie. Damit haben über 500 Studierende das erste Studienjahr in der Fotografie bei ihr durchlaufen. Am 29. September haben wir nicht nur eine hervorragende Lehrende und Kollegin in den Ruhestand verabschiedet, sondern auch ein weitsichtiges, engagiertes Mitglied unserer Hochschule. Über viele Jahre hinweg hat sie die Fachgruppe Fotografie und den Fachbereich Gestaltung maßgeblich beeinflusst. Durch ihr unermüdliches Engagement, intern Strukturen zu evaluieren und neue Formate anzuregen, hat sie unser Haus lebendig gehalten. Hinzu kommt ihr großes Engagement, unsere Arbeit an der Folkwang Universität der Künste in die Öffentlichkeit zu tragen: durch vielfältige, von ihr initiierte Einzelprojekte und durch dauerhaft angelegte Formate. Stets war dabei die wichtigste Idee, die künstlerischen Arbeiten unserer Studierenden der Öffentlichkeit vorzustellen.

Der Beginn von Gisela Bullachers Tätigkeit fällt in die Zeit an der Universität Essen und die gemeinsame Fachgruppe mit dem Kommunikationsdesign. Wer in Essen studierte, erwarb daher ein Diplom in „Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Fotografie“. Bereits zu dieser Zeit engagierte sie sich für Ausstellungen an öffentlichen Orten: Forum für Architektur, in leerstehenden Räumen in der Nähe der Philharmonie, später an verschiedenen Orten der Essener Innenstadt, während des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010 eine das Ruhrgebiet umfassende Ausstellung an öffentlichen Großplakatwänden, das 1. Billboard Festival in Sunderland, Kooperationen mit Feldstärke International – Pact Zollverein, Ausstellungsformate für das Dortmunder F-Stop-Festival oder erst jüngst eine Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche in Essen-Katernberg. Nicht unerwähnt bleiben darf die jährliche Finale-Ausstellung im SANAA-Gebäude, dessen Magazin sie jährlich produziert hat.

Darüber hinaus hat Gisela Bullacher publizistische Formate ins Leben gerufen: ein Absolvent:innen-Magazin, die über Jahre publizierte Zeitung für Fotografie „Dekamired“, der Stopover-Katalog, Fotohefte in unterschiedlichen Kooperationen, zum Beispiel für die Einweihung der Orgel in Werden. Nicht zuletzt aber hat Gisela Bullacher aktiv dazu beigetragen, eine Vielzahl wichtiger Gäste nach Essen einzuladen, unter ihnen Paul Graham, Mitch Epstein, Günther Selichar, Thomas Florschütz, Hans Peter Feldmann, Armin Linke, Jürgen Teller und Jules Spinatsch.

Mit der Gründung der Fachgruppe Fotografie beteiligte sich Gisela Bullacher maßgeblich an den Strukturen für die nun selbstständigen Studiengänge zur Fotografie und, bald schon, an der Umstellung auf Bachelor und Master; oder genauer der Entwicklung zweier Master für künstlerische Praxis sowie für Theorie und Geschichte der Fotografie. Nicht nur die Namen dieser beiden Studiengänge – Photography Studies and Practice sowie Photography Studies and Research – hat Gisela Bullacher erfunden, sondern auch für unsere jährliche Ausstellung „Stopover“ im Museum Folkwang, für die Zeitschrift „Dekamired“ und, kurz vor unserem Umzug nach Zollverein, für das „Quartier Nord“!

Folkwang zu Folkwang zu bringen war ein besonderes Anliegen von Gisela Bullacher. So können wir aufgrund ihrer Initiative seit 2016 die Arbeiten unserer Master-Studierenden im Untergeschoss des Museums Folkwang zeigen, erst als „Stopover“ und künftig als „Photography Masters“. Dieses inzwischen renommierte Ausstellungsformat hat sie seit seiner Gründung – gemeinsam mit Petra Steinhardt und zuerst mit Florian Ebner, später mit Thomas Seelig – betreut. Über viele Jahre hat Gisela Bullacher durch Ausstellungsbesuche und Exkursionen aktiv die Auseinandersetzung mit Orten der bildenden Kunst außerhalb der Hochschule gefördert. Regelmäßig gehörten hierzu ganz selbstverständlich Besuche in der Fotografischen Sammlung des Museums Folkwang, um mit den Studierenden die wertvollen Originale in den Blick zu nehmen. Erst jüngst noch organisierte sie mehrtägige Exkursionen nach Kassel zur documenta und nach Venedig zur Biennale.

Nicht allein die Fachgruppe Fotografie hat Gisela Bullacher viel zu verdanken. Ihre Lehre war von einem künstlerischen Verständnis geprägt, das die Wahrnehmung des Visuellen, die Umsetzung in eine Form und schließlich das Bild selbst im Zusammenhang ernst nahm. Nie hat sie Kunst und Design als Gegensatz empfunden. Eine große Zahl erfolgreicher Schülerinnen und Schüler, die durch ihre Lehre geprägt worden sind, sind der beste Beweis für den Weitblick, der ihre Arbeit als Professorin an der Folkwang Universität getragen hat.

Prof. Elke Seeger

 

Finale 2023

Design: Viktor Lentzen und Daniel Kobert

Wie in jedem Herbst zeigen wir auch 2023 im SANAA-Gebäude auf Zeche Zollverein sämtliche Abschlussarbeiten des letzten Jahres, die in den B.A.- und M.A.-Studiengängen von Fotografie, Industrial Design und Kommunikationsdesign entstanden sind.

Für die Fotografie sind bei diesem großen »Finale« insgesamt zwanzig Studierende des B.A. Fotografie dabei und acht aus dem M.A. Photography Studies and Practice. Ihr Studien abgeschlossen haben außerdem fünf Studierende des M.A. Photography Studies and Research. Eine Zusammenfassung ihrer Arbeiten findet sich in der auch in diesem Jahr aufgelegten Finale-Zeitung, die auch alle künstlerischen Arbeiten vorstellt!

In den kommenden Wochen werden wir die Abschlussarbeiten auf unserem Instagram-Kanal ausführlicher vorstellen!

Die Ausstellung wird am 28. September 2023 um 18 Uhr eröffnet und ist dann täglich bis zum 8. Oktober 2023 im SANAA-Gebäude zu sehen. Der Eintritt ist frei. Wir freuen und auf euer Kommen!

Auch in diesem Jahr lag die Gestaltung des Plakates und der Zeitung in den Händen von Viktor Lentzen und Daniel Kobert.

 

Galerie 52 im Sommersemester 2023

Nach langer, durch die Pandemie erzwungener Pause ist die Galerie 52 im Sommersemester 2023 endlich wieder mit einem vollständigen Programm präsent! Zu sehen sein werden insgesamt sechs verschiedene Ausstellungen, zwei davon mit Gästen außerhalb der Hochschule. Wir halten an der guten Tradition fest: Die Eröffnungen finden stets an einem Donnerstag um 18 Uhr statt und werden durch ein Gespräch mit den ausstellenden Künstler:innen begleitet.

20. April 2023
Majid Moussavi (B.A. Fotografie)
»Die Einsamkeit ist kein elender Zustand«

4. Mai 2023
Nick Jaussi (M.A. Photography Studies and Practice)
»N 52° 13' 56.018743 E 20° 59' 5.06586 Koordinaten der Krise«

25. Mai 2023
Graz: Erich Kees (1916–2006) & Simon Baptist (B.A. Fotografie), Anna Jocham (Alumna B.A. Fotografie), Teresa Thomaschütz (B.A. Fotografie), Larissa Zauser (B.A. Fotografie)
»[ʁeː]«

Anlässlich dieser Ausstellung:
Jasmin Haselsteiner-Scharner: Vortrag zum fotografischen Werk von Erich Kees

15.6.2023
Karoline Martin (M.A. Design Futures)
»Kein Fenster«

29. Juni 2023
Studierende des Lehrgebietes Fotografie, Kunsthochschule für Medien Köln (verantwortlich Prof. Beate Gütschow, Max Dauven)

13. Juli 2023
Murat Akbayrak (M.A. Photography Studies and Practice)
»Monkey Wrench«

Open Studios 2023

Einmal im Jahr, stets im Juni, lädt der Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste zum Rundgang ins Quartier Nord. Dieses Jahr findet er vom 22. bis zum 25. Juni statt. Wir freuen uns sehr, euch alle hierfür bei uns auf Zollverein zu begrüßen!

Vier Tage lange öffnen wir unsere Türen, um allen interessierten Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit zu geben, einen Einblick in das Schaffen unserer Studierenden zu geben. Neben einer Vielfalt an begonnenen oder schon abgeschlossenen Arbeiten, Projekten, Skizzen, Fotografien, Filmen und Skulpturen werden auch kleine, gemeinsame Ausstellungen von Kursen und Fachgruppen zu sehen sein.

Hiermit einher geht ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops (Self-Repair, Yoga, Zeichnen), Führungen und Live-DJs. Besonders freuen wir uns, künstlerische Disziplinen der anderen Fachbereiche an Folkwang, mit Live-Konzerten, Tanz, Komposition, Schauspiel und Physical Theatre Performances bei unserem Rundgang eine Plattform zu geben zu dürfen.

Ganz obligatorisch ist Samstagabend auch die diesjährige Rundgang-Party mit erstmals zwei separaten Floors, auf denen ein divers zusammengestelltes Programm an DJs bis früh am Morgen auflegen wird.

Für abwechslungsreiche Ess- und Trinkgelegenheiten wird neben dem studentisch geführten Café (2.OG) und der Rundgang x Fachschaft Nord-Bar ausreichend gesorgt.

Wir freuen uns auf dieses große interdisziplinäre Fest!

und »alles hängt mit allem […] zusammen«

Auch in diesem Jahr sind wir beim. f2 Fotofestival in Dortmund mit einer eigenen Ausstellung dabei:

und »alles hängt mit allem […] zusammen«

zeigt Arbeiten von Moayad Balo & Gregor Leiprecht, Charlotte Chapuis, Leon Düllberg, LuisaFeier, Gustav Glas, Elisa Heinrichs, Jonathan Heitkämper, Anthonja Herold, Marie Laforge, Julius Schmidt, Kelun Wang, Kristina Wolf, Moritz Wondrak und Larissa Zauser.

Die Fotografie-Student*innen der Folkwang Universität der Künste haben das diesjährige Festival-Thema »Globalität in Dortmund« zum Anlass genommen, die eigene Arbeit aus einem anderen Blickwinkel heraus zu befragen. Die Reflexion des Begriffs forderte zum Nachdenken über Komplexität, Vielfalt, Gegensätze und Widersprüche auf, die dem globalen Wandel innewohnen. So zeigt sich in den Arbeiten der Studierenden, die allesamt von einer experimentierfreudigen Auffassung geprägt sind, das Lokale und Globale, das individuelle und kollektive Erleben als eine Folge komplexer Wechselwirkungen.

SUPERRAUM, Brückstraße 64, 44135 Dortmund
Eröffnung: Freitag, 2. Juni um 16.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 3. bis 22. Juni 2023
Öffnungszeiten: dienstags 12–16 Uhr, mittwochs 14–18 Uhr, donnerstags 16–19 Uhr, am Wochenende 11–18 Uhr

Außerdem wird es im Rahmen des f2-Fotofestival am 10. und 11. Juni einen von Studierenden der Folkwang Universität der Künste initiierten Büchertisch geben, der sich ausschließlich dem studentischen Fotobuch widmet. 

BILD FÜR BILD: Das studentische Fotobuch

Ort: Fotostudio im Depot e.V.
Immermannstraße 29
44147 Dortmund
10. und 11. Juni, 11–18 Uhr

 

Studieninfo-Tag am 20. Januar 2023

Save the date! Am Freitag, den 20. Januar 2023 veranstaltet die Fachgruppe Fotografie gemeinsam mit dem gesamten Fachbereich Gestaltung einen Studieninfo-Tag für alle, die sich für ein Studium bei uns interessieren. Digital wie auch vor Ort im Quartier Nord werden wir über alle unsere Studienangebote informieren. Zum einen über die beiden Lehrangebote zur künstlerischen fotografischen Praxis im B.A. Fotografie und im M.A. Photography Studies and Practice; und zum anderen über unseren M.A. Photography Studies and Research, der sich einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Theorie und Geschichte der Fotografie widmet.

Das Programm für den Studieninfo-Tag findet sich in Kürze hier auf dieser Seite.

Der Stichtag für Bewerbungen zum Wintersemester 2023/2024 ist für die beiden praktischen Studiengänge der 15. März 2023, für den wissenschaftlichen Studiengang der 31. Mai 2023. Alle Informationen zu den Anforderungen in den Bewerbungsverfahren und ihrem Verlauf, zu den Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern sowie zu den genauen Terminen finden sich hier zusammengefasst.

Franz Göttfried Portraits

Nach längerer, pandemiebedingter Pause wird in diesem Wintersemester die Galerie 52 wiedereröffnet. Den Auftakt macht eine besondere Ausstellung: »Archiv Franz Göttfried« spiegelt die Auseinandersetzung von Simon Baptist, Student im B.A. Fotografie, mit den von ihm entdeckten Glasplatten des Bauern und Fotografen Franz Göttfried. Entstanden sind die Bilder in den 1920er bis 1940er Jahren im Ort St. Lambrecht in Österreich.

Franz Göttfried (1903–1980) porträtierte Menschen aus seinem persönlichen Umfeld. Die hierbei entstandenen Bilder geben einen Einblick in das bäuerliche Leben der Zwischenkriegszeit. Sie zeigen die Menschen von St. Lambrecht an Feiertagen, bei ihrer täglichen Arbeit, oder anderen Zusammenkünften. Nach einem schweren Schicksalsschlag in den frühen 1970er Jahren hat Göttfried einen Großteil seiner Fotografien zerstört. Etwa 500 Glasnegative im Format 9 × 12 cm haben aber in seinem Heimathaus überlebt. Diese Glasplatten befanden sich in den ursprünglichen Verpackungen der Hersteller. Auf der Innenseite der Deckel dieser Schachteln hat er Bildtitel und die Namen der fotografierten Personen notiert.

Inzwischen wurden die gefundenen Glasnegativen sorgfältig digitalisiert. In Form hochwertiger Prints werden sie in der Ausstellung zu sehen sein. Auf Basis der Recherchen über den Fotografen und ausführlichen Gesprächen und Interviews mit Zeitzeug:innen entstand im Jahr 2021 in Zusammenarbeit mit Pia Jakober und Motahar Amiri eine 5-Kanal Videoinstallation (33:33min, loop) die neben Modern Prints des Archivs Franz Göttfried in der Ausstellung zu sehen ist.

Simon Baptist studiert seit 2017 Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Er hat sich auf dem ehemaligen Hof Franz Göttfrieds ein Atelier eingerichtet und begann sich in der Folge für diese Negative zu interessieren. Hier begannt er auch mit der Aufarbeitung des Archivs, die seit 2020 in enger Kooperation mit dem FOTOHOF archiv in Salzburg geschieht.

Geöffnet ist die Ausstellung vom 28. Oktober bis 30. November 2022 im Quartier Nord der Folkwang Universität der Künste. Der Eintritt in die Galerie 52 ist frei. Die Öffnungszeiten entsprechen denen des Quartier Nord.

Open Studios 2022

Acht Buchstaben hat der Rundgang, und in diesem Jahr wird er endlich wieder vier Tage dauern können: vom 23. bis zum 26. Juni auf der Zeche Zollverein. Studierende aller Fachgruppen des Fachbereichs stellen gemeinsam aus – und natürlich ist auch die Fotografie mit dabei. Neben unserem Hauptgebäude im Quartier Nord auch in der Heilig-Geist-Kirche des Architekten Gottfried Böhm. Einige wenige Schritte vom Quartier Nord entfernt, ist es eine einmalige Gelegenheit, neben der Ausstellung selbst auch die spektakuläre Architektur vor ihrem baldigen Umbau zu einer Kunstgalerie zu besichtigen.

Save the date! Wir freuen uns darauf, nach zwei digitalen Rundgängen wieder persönlich vor Ort zu sein!

Fortlaufend aktuelle Nachrichten gibt es auf der Website des Rundgangs sowie auf Instagram.

Folkwangpreis für Oliver Heise

Foto: Carsten Barth

Das Lorbeerblatt verrät schon, dass wir sehr gute Nachrichten haben: Oliver Heise, Student im B.A. Fotografie, hat in diesem Jahr für seine Bachelorarbeit »Testzentren« den Folkwangpreis in der Sparte Fotografie gewonnen. Der Preis wird jährlich durch die GFFF, die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwang Universität der Künste, verliehen. Unsere herzlichen Glückwünsche formulieren wir selbst, einige Worte zur Arbeit kommen aber vom Fotografen:

In meiner Arbeit »Testzentren«, ein Zwischenstand meines Bachelor Abschluss Projekts beschäftige ich mich fotografisch mit der COVID-19-Pandemie. Ich zeige die Stadt im Ausnahmezustand und skizziere subtil die Erfahrung, in dieser Zeit unter diesen Umständen zu leben. Als Symptom einer unsichtbaren Krankheit schrieben sich die Testzentren in das Stadtbild ein und gewährleisten uns seitdem in dieser unsicheren Zeit ein gewisses Maß an Sicherheit. Schnell wurden sie fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Ihre Erscheinung aber blieb improvisiert und überwiegend zweckbedingt. Jener Erscheinung der Testzentren begegne ich fotografisch mit der langsamen und kontrollierten Arbeitsweise der Fachkamera. Ich konterkariere meinen Abbildungsgegenstand durch Bilder, die ich achtsam komponiere und stabil aufbaue. Mich interessiert es mit meinen bildnerischen Mitteln eine Haltung zur Welt zu formulieren.

Anjali Janssens und Simon Ringelhan sind erste Preisträger des »Ahlener Kunstsprungs«

Silke Anna Linnemann verleiht die Förderpreise an Anjali Janssens und Simon Ringelhan

»Take Over«, der Vorabend des Internationalen Museumstags unter der Regie der Folkwang Universität der Künste im Kunstmuseum Ahlen war ein voller Erfolg. Die Studierenden feierten ihre Ausstellung On Display. Der Körper der Fotografie und präsentierten sich auch mit anderen Kunstsparten, mit experimenteller Musik, mit Filmen und Dialogen. Künstlerisches Highlight war die Uraufführung eines Stücks für elektronische Harfe und Synthesizer von Kaspar Kuoppamäki & Fanny Herbst, das alle Anwesenden sichtbar in seinen Bann zog.

Ein weiterer Höhepunkt war die erste Verleihung des »Ahlener Kunstsprung«, mit dem der Förderkreis Kunstmuseum Ahlen e.V. auch in Zukunft die Arbeit von Nachwuchskünstler:innen auszeichnen möchte. Die ersten Förderpreise wurden von Silke Anna Linnemann, der Vorsitzenden des Förderkreises, an Anjali Janssens und Simon Ringelhan – beide sind Studierende im B.A. Fotografie – vergeben, die mit ihren fotografischen Arbeiten »Synthesis« und »Zwischen Erregung und Benommenheit« noch bis zum 29. Mai in »On Display« zu sehen sind.

Das Museumsteam und Ahlener Gäste genossen einen ungewöhnlichen Abend. Bis 23 Uhr war Leben im Museum, zum Abschluss legten zwei DJs auf, es durfte sogar getanzt werden!

Sora Park receives the August Sander Prize 2022

Sora Park: Jeff (2018), from the series »Bei mir, bei Dir« (2018–2021)

Wir dürfen uns mit Sora Park freuen und ihr herzlich gratulieren! Mit ihrer Serie »Bei mir, bei Dir« (2018–2021) hat Sora, die bei an der Folkwang Universität der Künste im B.A. Fotografie studiert, soeben den renommierten August-Sander-Preis für Porträtfotografie gewonnen. In feinfühligen Großformataufnahmen porträtierte die in Gimpo, Korea, geborene Fotografin Freund:innen in ihrem privatem Umfeld. Neben dem souveränen Umgang mit dem Großformat war für die Jury nicht zuletzt die Intensität der Aufnahmesituation ausschlaggebend: Nach mehreren Stunden des Gesprächs nimmt Sora nur ein einziges Bild auf.

In ihrer Begründung würdigt die Jury: »Mit psychologischem Gespür und Respekt für ihr Gegenüber ist es Sora Park gelungen, sich der Person individuell zu nähern, diese in ihrer Eigenart und momentanen Verfasstheit festzuhalten. Unabhängig, ob in sich ruhend, fragend, neugierig, leicht distanziert oder abwartend – jeder/jede erscheint in der photographierten Situation sehr präsent und vom Raum umfangen. Der bewusste und souveräne Einsatz der analogen Großbildtechnik mit 4 × 5 inch-Negativgröße (10,2 × 12,7 cm) ist dabei ein wichtiges Mittel. Längere Vorbereitungen und ein hohes Maß an Konzentration sind erforderlich, um zu einem entsprechenden Bildergebnis zu kommen.«

Der August-Sander-Preis wird seit 2018 von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur ausgelobt und widmet sich sachlich-konzeptueller Porträtfotografie. Zur Jury gehörten diesmal Dr. Anja Bartenbach (Stifterfamilie), Gabriele Conrath-Scholl (Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur), Prof. Dr. Ursula Frohne (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Albrecht Fuchs (Künstler, Köln) sowie Dr. Roland Augustin (Moderne Galerie/Saarlandmuseum, Saarbrücken). Sora Park wurde aus mehr als 100 Einsendungen ausgewählt, und wir sprechen unsere herzlichsten Glückwünsche aus zu dieser großen Auszeichnung!

Der Termin der Preisverleihung wird noch bekanntgegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung und auf der Seite der SK Stiftung Kultur.

On Display. Der Körper der Fotografie

Vom Februar bis zum Mai dieses Jahres lässt sich im Kunstmuseum Ahlen die Fotografie in einem reizvollen Kontrast erleben: Zu sind zeitgleich zwei Sonderausstellungen, die sich mit dem Ursprüngen und der Gegenwart der Fotografie beschäftigen. Neben der Ausstellung »Neue Wahrheit? Kleine Wunder! Die frühen Jahre der Fotografie« zeigen insgesamt achtzehn Studierende der Folkwang Universität aus dem B.A. Fotografie und im M.A. Photography Studies and Practice Arbeiten, die sich mit materiellen Vielfalt des Fotografischen auseinandersetzen.

Um in Erscheinung treten zu können, benötigen Fotografien einen Körper – ein Medium. Das Erscheinen auf der rückseitig beleuchteten Glasscheibe des Smartphones ist nur eine der zahlreichen »Rahmungen« digitaler Bildlichkeit. Die eigens für die Ausstellung entwickelten Werke gehen visuell und haptisch, nicht zuletzt aber auch virtuell neue Wege. Als Objekte oder fluide Gebilde im Raum sowie durch die Wahl hybrider Werkformen rühren sie an den etablierten fotografischen Präsentationsformen. Stets zielt diese Vielfalt darauf ab, den Körper des Fotografischen zu befragen und herauszufordern. Die Anfänge der Fotografie, ihre Gegenwart und Zukunft sind so in einer gemeinsamen Präsentation miteinander verbunden.

An der Ausstellung beteiligen sich Eleonora Arnold, Kara Bukowski, Linda Hafeneger, Helen Hickl, Hendrik Hinkelmann, Anjali Janssens, Marie Laforge, Katharina Ley, Wiebke Meischner, Majid Moussavi, David Müller, Asli Özcelik, Simon Ringelhan, Damian Rosellen, Samuel Solazzo, Anna Traskalikov, Julian Weigandt und Larissa Zauser. Kurator*innen sind Dr. Martina Padberg, Kunstmuseum Ahlen, und Prof. Elke Seeger sowie Prof. Dr. Steffen Siegel von der Folkwang Universität der Künste.

Im Mai wird ein Katalog erscheinen, der neben einer umfangreichen Dokumentation aller ausgestellten Werke auch Texte enthalten wird, die von Studierenden der beiden M.A.-Programme Photography Studies and Practice und Photography Studies and Research verfasst worden sind.

Criticism

EFEG #9 Aglaia Konrad / Carrara

In der neunten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über »Carrara« von Aglaia Konrad. Erschienen ist das Buch 2011 bei Roma Publications in Amsterdam. Die Fotografin fragmentiert mit dem »Ausschnitt-Werkzeug« Fotokamera die Marmor-Steinbrüche von Carrara und konstruiert aus den Bildern eine ungewöhnliche Seherfahrung. Das Buch enthält außerdem einen Text von Angelika Stepken. Ca. 29 cm × 21,5 cm, 136 Seiten, 119 Schwarzweiß- und 18 Farb-Fotografien (sowie die Farbfotografie auf dem Schutzumschlag).

Aglaia Konrad wurde 1960 in Salzburg geboren, 1990–1992 Studium der Fotografie an der Jan von Eyck Academie in Maastricht. Seit 2007 ist sie Professorin an der Sint-Lukas in Brüssel. Zahlreiche Auszeichnungen, 1997 Teilnehmerin der documenta X, 2003 Camera Austria Preis für zeitgenössische Fotografie, 2023 Österreichischer Staatspreis für Fotografie.
 

 

EFEG #8 Katja Stuke / Supernatural

In der achten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über zwei Bücher von Katja Stuke: »Supernatural« von 2010 und »Supernatural 2021« aus dem titelgebenden Jahr. In diesem Projekt »Supernatural« hat Katja Stuke Sportlerinnen bei den Olympischen Spielen am Fernseher beobachtet und in einem Moment großer Konzentration direkt vor ihrer sportlichen Leistung fotografiert. »Supernatural 2021« ist eine Weiterentwicklung, es ändert sich die Auswahl der Athlet:innen, der Sportarten, es ändern sich aber auch der Blick und der Umgang mit den Bildern im Heft.

Katja Stuke (*1968) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Studium an der FH Düsseldorf. Ausgezeichnet unter anderem mit dem LUMA Rencontres Dummy Book Award at the Rencontres d’Arles 2017 und als Lauréat Regards du Grand Paris Ateliers Medicis, Centre national des arts plastiques Paris (beides mit Oliver Sieber).

 

EFEG #7 Helga Paris / Häuser und Gesichter. Fotografien 1983–85

In der siebten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über Helga Paris’ »Häuser und Gesichter. Fotografien 1983–85«. Das Buch ist zuerst 1986 erschienen und auch nicht erschienen – bevor es dann einige Jahre später in einer Neuausgabe endgültig erscheinen konnte.

Helga Paris wollte Halle an der Saale wie eine ganz fremde Stadt fotografieren. Das Buch beginnt mit Straßenansichten, es folgen Porträts, die sie hauptsächlich auf der Straße fotografiert hat. Die Ausstellung, zu der Paris dieses Buch gemacht hat, durfte 1986 nicht gezeigt werden und wurde 1990 nachgeholt.

EFEG #6 Deanna Templeton / What She Said

In der sechsten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« besprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl das Fotobuch »What She Said« von Deanna Templeton. Erschienen ist es 2021 bei Mack Books in London.

Deanna Templeton fotografiert weibliche Teenager und junge Frauen und stellt diese Porträts in einen Zusammenhang mit Tagebucheinträgen und Konzertflyern aus ihrer eigenen Jugend in den 1980er Jahren.

Rein theoretisch #6 Fotografierverbot

Dortje Fink und Julia Wolf, beide studieren an der Folkwang Universität der Künste im M.A. Photography Studies and Research, sprechen in der sechsten Folge ihres Podcasts »Rein theoretisch« über Fotografierverbote.

Was haben das Van Gogh Museum in Amsterdam, der Uluru in Australien, die Stadt Kyoto in Japan, aber auch die Herbertstraße in Hamburg, das Berghain in Berlin, New Yorker Gay Bars der 80er Jahre und Sicherheitsgebiete in Kriegszeiten gemeinsam? Spoiler: Sie stellen Orte dar, an denen es nicht gestattet ist zu fotografieren. 

Die Gegebenheiten, in denen sie uns begegnen, sind genauso vielseitig wie die Gründe für solche Reglements. Ob in Clubs durch das Abkleben von Handykameras, in Museen anhand von Hinweisen des Aufsichtspersonals oder an sakralen Orten nach dem unausgesprochenen Gesetz des gegenseitigen Respekts. Eines haben sie gemeinsam: Fotografie wird in all diesen Fällen als problematisch oder gar bedrohlich angesehen. Fotos, die aufgrund verschiedenster Verbote nicht existieren, lassen zudem ein spannendes Gedankenspiel zu. Welche Abbildungen werden in bestimmten Situationen antizipiert? Und welche negativen Auswirkungen könnten diese haben?

Fink & Wolf teilen in dieser Podcast-Folge ihre Gedanken zur gezielten Unterbindung privater Fotoaufnahmen und stoßen dabei an die Grenzen ihrer situationsbedingten Sinnhaftigkeit. Am Ende stellt sich die Frage ob wir aufgrund der allgegenwärtigen Kameranutzung vermehrt mit Fotoverboten konfrontiert werden sollten oder nicht.

Abrufbar ist die neue Folge, wie alle anderen auch, auf Apple Podcast und Spotify.
 

EFEG #5 Bettina Lockemann / Southward – nach Süden

In der fünften Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl über Bettina Lockemanns »Southward – nach Süden«, erschienen beim Fotohof Salzburg im Jahr 2021.

Bettina Lockemann ist 2017 in die Südstaaten der USA gereist. Dort trifft sie auf Gegenden und Städte, die einerseits mit vielen Hypotheken aus der Vergangenheit zu kämpfen haben, in denen sich aber auch viele Initiativen wie zum Beispiel das Rural Studio finden. Das gehört zur Auburn University, und seine Studierenden entwickeln gemeinsam mit den Menschen vor Ort Methoden zum Bau günstigen Wohnraums. Lockemann sucht viele dieser Initiativen auf, spricht mit den Beteiligten und fügt ihren Fotografien kurze Texte bei, die aus Sicht dieser Menschen die Situation beschreiben.

Bettina Lockemann wurde 1971 in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zur Fotografin studierte sie an der HGB in Leipzig. Promotion in Kunstgeschichte, Lehre an vielen unterschiedlichen Hochschulen im In- und Ausland, sechs Jahre lang war sie Professorin für Fotografie an der HBK Braunschweig. Bettina Lockemann hat eine sehr informative Website.

Ca. 24,5 cm × 16,5 cm, Klappenbroschur, 156 Seiten, Schwarzweiß und Farbe, 90 Fotografien.

EFEG #4 Hannah Darabi / Soleil of Persian Square

In der vierten Folge von EFEG – Einige Fotobücher, einige Gedanken – sprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl über »Soleil of Persian Square« von Hannah Darabi. Erschienen ist dieses Buch 2021 bei den Éditions Gwinzegal in Paris. Die EFEG-Folge ist auf diesem YouTube-Kanal abrufbar.

Der Titel von Hannah Darabis Buch bezieht sich auf das Bistro »Soleil« am »Persian Square« in Los Angeles, das auf einem ihrer Fotos zu finden ist. Stadtansichten von Los Angeles mit Hinweisen auf die dortige iranische Diaspora treffen in dem Buch auf Abbildungen von Musikkassetten, Ausschnitten aus den Gelben Seiten von Los Angeles, Stills aus Musikvideos und informellen Porträts, von denen es jeweils zwei gibt.

Hannah Darabi wurde 1981 in Teheran geboren. Nach einem Studium an der Hochschule der Schönen Künste in Teheran und an der Universität Paris VIII-Saint-Denis lebt sie heute als Künstlerin in Paris.

Einige weiterführende Hinweise: Das im Gespräch erwähnte Video der Wüstenrot-Stiftung ist hier zu finden. ● Hannah Darabi: Enghelab Street. A Revolution through Books: Iran 1979–1983, Leipzig (Spector Books) 2019. ● Das Buch von Bahman Jalali und Rana Javadi von 1979, »Days of Blood, Days of Fire«, ist 2020 als Reprint ebenfalls bei Spector Books erschienen, es enthält einen Einleger mit einem einführenden Text auch auf Englisch. Bedauerlicherweise gibt es keine Übersetzung der im Buch selbst vorkommenden Texte und Bildunterschriften. ● Inka Schube (Hg.): Bahman Jalali, Köln (König) 2011. ● Auf der Bandcamp Seite von ANYWAVE findet ihr das Tape »Soleil of Persian Square / Post California« zum streamen.

Hannah Darabi: Soleil of Persian Square, Paris (Éditions Gwinzegal) 2021. Etwa 28 cm x 22 cm, Broschur, 220 Seiten.

Rein theoretisch #5 Gelöschte Fotografien

Dortje Fink und Julia Wolf, beide studieren an der Folkwang Universität der Künste im M.A. Photography Studies and Research, sprechen in der fünften Folge ihres Podcasts REIN THEORETISCH über gelöschte Fotografien.

Mit der Zeit sammeln sich auf unseren Smartphones Massen an überflüssigen Fotografien an. Anhand ihrer zuletzt gelöschten Handyfotos reflektieren Fink&Wolf die heutigen Ansprüche an selbst geschossene Fotografien und aus welchen Gründen diese dann wieder gelöscht werden. Das gezielte Vernichten von belastendem Fotomaterial unterscheidet sich dabei klar vom versehentlichen Löschen visueller Erinnerungen.

Der Verlust bedeutender Fotografien war zur Zeit der analogen Technik schon allein wegen ihrer fragilen Materialität ein Risiko, wie Robert Capas Fotografien des D-Day in der Normandie zeigen. Jedoch sind private Handybilder als digitale Information ohne konkreten Bildträger ebenso leicht auszulöschen. Datenträger wie Floppy Disks geraten aus der Mode und werden unlesbar, JPEGs nutzen sich mit steigender Verwendung ab und enden als beschädigte Dateien. Auf der anderen Seite verdeutlichen Fälle wie der sogenannte Techno Viking, der in Berlin auf der Fuckparade gefilmt wurde, oder Plattformen zum Hochladen intimer Fotografien von Ex-Partner:innen, (die wir namentlich nicht nennen wollen, um solche Übergriffe nicht zu verstärken) wie aussichtslos der Wunsch nach Löschung sein kann. Katja Müller-Helle beschreibt mit dem Streisand-Effekt zudem, dass Bilder, die im Netz vermeintlich vom Löschen bedroht sind, umso mehr gespeichert und geteilt werden.

Ob heimlich, erzwungen, symbolisch oder versehentlich, gelöschte Fotografien sparen meist einen besonders interessanten Teil unserer Realität aus und stellen uns vor die Frage wie sehr wir unser Wissen darauf beschränken können, was für uns sichtbar ist.

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Rein theoretisch #4 Blickregime

Die vierte Folge befasst sich mit Blickregimen: In der Fachsprache werden Machtverhältnisse, die durch Fotografien entstehen, Blickregime genannt. Sexismus und Rassismus nutzen die objektifizierende Eigenschaft des fotografischen Mediums bis heute. Wie das Fotografieren die visuelle Wahrnehmung konstruiert und welche Rollenverteilung damit einhergeht, diskutieren Fink & Wolf anhand der Konzepte »Male Gaze« und »Colonial Gaze«. Die Vorstellung, dass Fotos die Realität abbilden, kommt dabei stark ins Wanken und führt zur Frage, welche Repräsentationen wir als »normal« empfinden und welche Bilder zur systematischen Diskriminierung beitragen.

REIN THEORETISCH ist ein neuer Podcast von Dortje Fink und Julia Wolf. Beide studieren an der Folkwang Universität der Künste im M.A. Photography Studies and Research.

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Hosen haben Röcke an

Besprochen von Steffen Siegel

Das letzte Bild im Buch ist das charmanteste: die Künstlerinnengruppe Erfurt als Diagramm, alle porträtieren alle, ein Tableau aus 64 Beziehungen. Entscheidender aber ist das gemeinsame Ganze. Wer Gabriele Stötzer autobiografisches Buch »Der lange Arm der Stasi« – vor einem Jahr erschienen bei Spector Books – gelesen hat, kennt die Umrisse. Denn eigentlich ist Stötzers Buch das Porträt einer weit verzweigten Gruppe oppositioneller Erfurter Künstlerinnen und Künstlern.

»Hosen haben Röcke an«, dieses Jahr beim Hatje Cantz Verlag erschienen, ist beides zugleich: eine Engführung und eine Erweiterung. Einerseits konzentriert sich der Katalog auf jene Gruppe von etwa 15 Künstlerinnen, die zwischen 1984 und 1994 unter wechselndem Namen auftraten. Andererseits reicht das Interesse hier, analog zur Entwicklung der Gruppe, über die Epochenwende von 1989/1990 hinaus. Es waren Auftritte im engen Sinn des Wortes: Performances, Filme, Fotosessions, Modenschauen, Happenings, am 4. Dezember 1989 dann die Besetzung der Erfurter Staatssicherheit – überhaupt die erste in der DDR und eine der wichtigsten wie folgenreichsten Performances jener Zeit. Das Buch ist der nachgereichte Katalog zu einer Ausstellung, die bereits vor eineinhalb Jahren in der nGBK Berlin zu sehen war, und es ist absolut lesenswert.

Gebaut haben die fünf Autorinnen – Susanne Altmann, Katalin Krasznahorkai, Christin Müller, Franziska Schmidt und Sonia Voss – das Buch um fünf Filme der Künstlerinnengruppe, von denen aus die Geschichten von Widerstand, Subversion, Appropriation und Parodie erzählt werden. Das geht, was die Filme selbst angeht, im Buch natürlich nur bedingt gut auf, das mehr als reiche und wohl fast immer zum ersten Mal publizierte Archivmaterial macht das indes wett.

Das von Klimaite Klimaite Berlin wunderbar gestaltete Buch schließt dieses Archiv schlaglichtartig kommentierend auf. Alle Texte finden sich im Buch durchgehend zweisprachig auf Deutsch und Englisch. Wer es noch genauer wissen will, findet in einer von Christin Müller erstellten Chronologie und einer umfassenden Bibliografie weitere Informationen. Man kann aber auch einfach nach Thüringen fahren und dort im Kunsthaus Erfurt vorbeischauen. Gegründet wurde es 1990 in der Michaelisstraße 34, wo es sich nach wie vor befindet und für die lokale wie überregionale Kunst- und Kulturarbeit ein wichtiges Zentrum ist. Aus einer Initiative der Künstlerinnengruppe hervorgegangen, wird es unverändert von Monique Förster, einem ihrer Mitglieder, geleitet.  

Susanne Altmann, Kata Krasznahorkai, Christin Müller, Franziska Schmidt, Sonia Voss: Hosen haben Röcke an. Künstlerinnengruppe Erfurt, 1984–1994 / Pants Wear Skirts. The Erfurt Women Artists’ Group, 1984–1994, Berlin (Hatje Cantz) 2023. Broschur, 256 Seiten, 200 Abbildungen, 26,5 × 19,5 cm. ISBN: 978-3-7757-5258-9.

 

Rein theoretisch #3 Bildgedächtnis

Die dritte Folge von REIN THEORETISCH handelt vom Bildgedächtnis: Fotografien sind Teil eines individuellen und kollektiven Gedächtnisses. Sie werden zu Bildikonen, die Menschen vor Augen haben, ohne sie zu sehen. Dabei spielen Medien eine entscheidende Rolle. Inwiefern Bilder unterschiedlich erinnert werden und gemeinschaftsstiftende Vorstellungen immer auch Menschen ausschließen, überlegen Fink&Wolf unter anderem anhand der fotografischen Inszenierung Marilyn Monroes, des Pressebildes »The Terror of War« von Nick Ut und der Ausstellung »A Series of Utterly Improbable, Yet Extraordinary Renditions« von Arthur Jafa.

Anders funktionieren detaillierte Bildbeschreibungen. Der sogenannte Alt-Text gibt Fotografien für sehbeeinträchtigte Menschen mit Worten wieder und lässt sie vor unserem inneren Auge sichtbar werden, ohne sie je gesehen haben zu müssen.

REIN THEORETISCH ist ein neuer Podcast von Dortje Fink und Julia Wolf. Beide studieren an der Folkwang Universität der Künste im M.A. Photography Studies and Research.

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Jan Mammey, Falk Messerschmidt: Statues Also Die

Besprochen von Steffen Siegel

Vor wenigen Tagen hat die Stiftung Buchkunst die von ihr in diesem Jahr ausgezeichneten »Schönsten Deutschen Bücher« bekannt gegeben. Eines ist »Statues Also Die« von Jan Mammey und Falk Messerschmidt, erschienen bei Kodoji aus Baden in der Schweiz und gestaltet von Helmut Völter. Ob sich die beiden Künstler gewundert haben, dass ihr Fotobuch in der Kategorie »Sachbuch/Ratgeber« ausgezeichnet wurde? Ebenso gut hätte es in die (bei der Preisvergabe nicht vorgesehene) Kategorie »Reiseführer« gepasst – jedenfalls in einem besonderen Sinn von Reise. Wer das Buch öffnet, wird sich in einer solchen Deutung bestätigt sehen: Im vorderen Klappcover findet sich ein Stadtplan von Paris, der sich auch als Inhaltsverzeichnis verwenden lässt.

Vor genau siebzig Jahren kam »Les statues meurent aussi« – gemeinsam von Alain Resnais, Chris Marker und Ghislain Cloquet gedreht – in die Kinos. Dass er heute ein Klassiker ist, lässt all zu schnell vergessen, dass er in Frankreich eineinhalb Jahrzehnte lang nur zensiert zu sehen war. Grund war die in ihm formulierte Kolonialismus-Kritik, und genau hieran schließen Mammey und Messerschmidt an – der übernommene Werktitel verdeutlicht es. Vor allem aber teilen sie mit dem Film die Schlüsselfrage nach der Sichtbarkeit des Kolonialismus. Sie fuhren dafür nicht in frühere französische Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent, sondern durchmusterten in ganzer Breite den Stadtraum von Paris (dem Ansatz von »Berlin Postkolonial« vergleichbar). Vom Ladenschild über Denkmäler bis hin zu ganzen Institutionen, ja Stadtteilen reicht die im Fotobuch zusammengeführte Sammlung.

Vielleicht ist das angesprochene Ladenschild tatsächlich der überraschendste Ort einer solchen Präsenz. Nicht ganz zufällig wird es auf der Rückseite des Covers besonders prominent ausgestellt, allerdings im Zustand eines Kommentars. Gegeben wurde er in violetter Farbe, vermutlich als Farbbeutel an das Schild geworfen. Es gehörte zu einem Laden, bei dem nicht allein sein Name »Au n*** joyeux« (also in etwa: »Zum fröhlichen N***«) eine solche Tat herausforderte, sondern auch ein gemaltes Bild, das mit rassistischen Klischees nicht geizig war. Genau besehen erzählt das Buch eine Geschichte: Zwei Aufnahmen zeigen Zustände vom Oktober 2016 und Dezember 2018 – und in ihnen bildet sich eine Entwicklung ab. Wer heute an die Place de la Contrescarpe geht, wird weder Schild noch Beschriftung finden.

Im Ganzen kommen Mammey und Messerschmidt auf gut drei Dutzend Pariser Erinnerungsorte, die allerdings in der Mehrzahl gerade das nicht sind: ein Anlass zur Erinnerung. Die kolonialen Wurzeln sind verdeckt, werden übersehen oder proaktiv ignoriert. Man sagt wohl nicht zu viel, wenn man behauptet: Wer dieses nicht nur schöne, sondern auch wichtige Fotobuch auf die nächste Paris-Reise mitnimmt, wird diese oft gesehene Stadt ganz gewiss mit neuen Augen betrachten.

Jan Mammey, Falk Messerschmidt: Statues Also Die, Baden CH (Kodoji Press) 2022. Mit einer Short Novel von Arno Bertina. 16,5 × 22,5 cm, 276 Seiten, 147 Farb- und Schwarz/Weiß- Abbildungen. Soft-Klappcover. ISBN 978-3-03747-108-1

EFEG #3 Jo Ractliffe / The Borderlands

In der dritten Folge von EFEG – Einige Fotobücher, einige Gedanken – sprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl über »The Borderlands« von Jo Ractliffe. Erschienen ist dieses Buch 2015 bei Editorial RM. Die EFEG-Folge ist auf diesem YouTube-Kanal abrufbar.

Nachdem Ractliffe für ihre beiden vorangegangenen Arbeiten »Terreno Occupado« und »As Terras do Fim do Mundo« in Angola fotografiert hatte, führt sie ihr Thema – die Beschäftigung mit dem Bürgerkrieg in Angola und dem Befreiungskampf in Namibia sowie den Verstrickungen Südafrikas darin – in Südafrika selbst weiter, von wo aus viele Militäreinsätze ihren Anfang genommen haben. Dabei verfolgt sie, wie sie selbst sagt, die Idee einer Landschaft als (ehemals) militarisierter Zone.

Jo Ractliffe wurde 1961 in Kapstadt geboren. Sie studierte Bildende Kunst an der Ruth Prowse School of Art, Woodstock, und an der Michaelis School of Fine Art at the University of Cape Town (Bachelor of Fine Arts 1985, Master of Fine Arts 1988). Heute unterrichtet sie an der Witwatersrand School of Arts at Wits University, Johannesburg.

Jo Ractliffe: The Borderlands, Barcelona, Mexiko City (Editorial RM) 2015. Ca. 30 cm x 25 cm, Hardcover, keine Seitenzahlen, 4 Ausklappseiten, Bildteil 148 Seiten, Textteil 24 Seiten, 89 Fotografien.

Rein theoretisch #2 Anonymisierung

Die zweite Folge von REIN THEORETISCH widmet sich eingeschränkt sichtbaren Bildern: Fotografien mit unkenntlich gemachten Ausschnitten betonen oft, was den Betrachtenden vorenthalten wird. Hierbei werden hauptsächlich Individuen anonymisiert, deren Privatsphäre in der Medienberichterstattung nicht verletzt werden soll. Bildredaktionen müssen so abwägen, ob das öffentliche Interesse an einem Geschehen oder das Recht am eigenen Bild überwiegt. Handelt es sich bei dieser Einschränkung auch um eine Form von Zensur?

Fink & Wolf spekulieren außerdem über die Verwahrung großer Fotoansammlungen und das darin liegende Gewaltpotenzial durch anonyme Porträtfotografien. REIN THEORETISCH ist ein neuer Podcast von Dortje Fink und Julia Wolf. Beide studierenden an der Folkwang Universität der Künste im M.A. Photography Studies and Research.

Ab sofort abrufbar auf Spotify und Apple Podcasts.

Rein theoretisch #1 Zensur und Content Moderation

Fotografien für die Ohren! REIN THEORETISCH ist ein neuer Podcast von Dortje Fink und Julia Wolf. Beide studieren an der Folkwang Universität der Künste im M.A. Photography Studies and Research.

Anhand von Themen, die den künstlerischen, angewandten oder privaten Bereich betreffen, überlegen Dortje Fink und Julia Wolf, wie Fotografien zum Erscheinen oder Verschwinden gebracht werden. Sie sprechen über Bilder, die nicht gesehen werden können, wollen oder dürfen – also aus den Augen in den Sinn. Der Intro-Song stammt von Hossein Mousavifaraz, ebenfalls Student in unserem Research-Master.

In der ersten Folge beschäftigen sich Fink & Wolf mit den Themen Zensur und Content Moderation. In diesen Fällen sind Fotografien zwar potenziell vorhanden, aber durch bewusste Regelungen nicht mehr zu sehen. Autoritäre politische Systeme scheinen unerwünschte Abbildungen ungehemmt zu zensieren, wie das Beispiel einer Fotografie-Ausstellung von Gundula Schulze Eldowy in der DDR zeigt.

Aber auch in Demokratien werden Bilder gelöscht bevor oder nachdem sie in Umlauf gebracht werden. Anhand von Content Moderation in Sozialen Medien stellt sich die Frage, ob hier auch von Zensur zu sprechen ist. Ist Zensur immer etwas Schlechtes oder ist sie heute eine Notwendigkeit zum Schutz vor traumatisierenden Bildern in digitalen Netzwerken?

Ab sofort abrufbar auf Spotify und Apple Podcasts.

EFEG #2 LaToya Ruby Fraziers / The Notion Of Family

Die zweite Folge von Einige Fotobücher, einige Gedanken haben Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld dem Fotobuch »The Notion of Family« der US-amerikanischen Künstlerin und Aktivist LaToya Ruby Frazier gewidmet, erschienen 2016 bei Aperture in New York.

Im ersten Buch von LaToya Ruby Frazier sehen wir sie selbst, ihre Mutter und ihre Großmutter sowie ihre Heimatstadt Braddock, Pennsylvania im sogenannten Rust Belt. Die Fotos sind in einem Zeitraum von über zehn Jahren entstanden. Frazier wendet unterschiedliche bildnerische Strategien an, mal mehr, mal weniger inszeniert und experimentell.

LaToya Ruby Frazier wurde 1982 in Braddock, Pennsylvania geboren. Sie studierte an der Edinboro University of Pennsylvania (Bachelor of Fine Arts, 2004), an der Syracuse University (Master of Fine Arts, 2007) und im Whitney Museum Independent Study Program (2011). Sie ist Professorin für Fotografie an der School of the Art Institute of Chicago.

Die neue Folge von EFEG ist 1 Stunde und 21 Minuten lang und steht hier jederzeit zum Abruf bereit.

EFEG #1 Germaine Krull / Paris-Biarritz

In der ersten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über Germaine Krulls »La Route Paris–Biarritz« von 1931, erschienen in Paris bei den Éditions Jacques Haumont; ca. 22 cm × 15 cm, Broschur, 96 Seiten mit 87 Fotografien.

Germaine Krull fährt 1931 mit dem Auto von Paris nach Biarritz beziehungsweise noch darüber hinaus und fotografiert unterwegs sowohl Baudenkmäler, Stadtansichten und Landschaften als auch das Fahren selbst. Auch Claude Farrère begibt sich für sein Vorwort auf diese Reise...

Das einstündige Gespräch gibt es ab sofort auf dem YouTube-Kanal von EFEG.

Eric Meier: FF

Besprochen von Steffen Siegel

Es gibt Fotografien, bei denen genaues Hinsehen nicht reichen wird. »FF« von Eric Meier, erschienen bei sèche editions in Berlin, erinnert daran schon auf dem Cover. Wer den großformatigen, gut zwei Kilo schweren Band in die Hand nimmt, muss es spüren: Die Buchstaben sind so rau wie Schleifpapier. Damit ist zugleich ein Ton gesetzt. Es geht hier um eine Form der Sinnlichkeit, die die Augen ebenso viel angeht wie die Fingerkuppen.

Ein neunseitiges Intro, gesetzt in großen Lettern, wirft für »FF« stakkatohafte Lyrics hin: „Es riecht nach Money Honey, aber nicht für Dich.« Oder: »Es ist 93, 94, 95, 96, 99 Uhr. Millennium. Im Takt der Zonierung ist die Zornierung produktiv gesteigert.« Oder: »Wie schön der Schutt ist oder die Blume, die sich durch die Platte gräbt.« Und: »Die Tür ist jedoch immer einen Spalt auf. Und wenn nicht, rennen wir durch die Scheibe. Welt offen.« Direkt danach, auf Seite 13, kann man diese Scheibe sehen.

Doch folgen keine Blick ins Offene, sondern 250 Seiten voller Close-Ups, immer schwarz-weiß. Fotografien für die Fingerspitzen: die kleinen glatten Kiesel im porösen Waschbeton, der feinkörnige Rost auf dem schmalen Treppengeländer, die glatten Kachelfliesen der fensterlosen Fassaden, die scharfkantigen Schuppen der splitternden Ölfarbe, die kubistischen Formbausteine, zusammengefügt wie die Betonplatten für Hauswände und Gehsteige, zwischen ihnen ein Kleber aus Teer, der im Sonnenschein an Härte verliert und dunkel zu riechen beginnt. Spätestens hier kommt auch die Nase ins Spiel.

Es ist nicht schwer, solche materiellen Qualitäten metaphorisch aufzufassen – und gewiss ist es auch nicht falsch, gerade solche Schlüsse zu ziehen. Oft genug ist das, was Eric Meier in seinen Bildern zeigt, brüchig, marode, verfallen oder sogar mutwillig zerstört. Allerdings liegt unter dieser rauen Ikonografie eine zweite Ebene, und gerade hierfür benötigt es den fotografischen Blick. Der ist aufmerksam, intensiv, genau. Die so entstehenden Fotografien sind dabei vor allem eines: den Dingen zugewandt.

Kein einziges dieser Bilder zeigt Menschen – und doch geht es auf allen Seiten des Buches nie um etwas anderes. Eine Lebenswelt voller alter und einiger neuer Zeichen im Habitat »FF« wie Frankfurt an der Oder. Michael Schmidt eröffnete sein legendäres (gerade wieder aufgelegtes) Buch »Ein-heit« mit einem Blick ins Gelände der ostdeutschen Plattenbaugebiete, weitete dann aber sehr schnell die Perspektive. Eric Meier bleibt hier beharrlich: Seine Ortserkundung folgt geduldig den großen Formen und kleinen Zeichen, sammelt Blicke für Augen und Fingerspitzen – und verdichtet sie zu einem meisterhaft präzisen Fotobuch.

Eric Meier: FF, Berlin (sèche editions) 2021. 304 Seiten, Hardcover, 24 × 32 cm. Gestaltet von HOMI Creative Studio, mit Texten von Eric Meier, Malina Lauterbach und Clemens Vilinger. ISBN: 978-3-949495-01-4

Fototechnik-a

Besprochen von Steffen Siegel

Es gehört zu den prägenden Ideen des Diskurses zur Fotografie, dass er das Medium und den menschlichen Körper zusammendenkt. Eigentlich von Anfang an, denn immerhin hatte schon im Januar 1839 der Chemiker Biot die fotografische Platte mit einer künstlichen Netzhaut verglichen. Sehr viel später würde dafür in Toronto das schöne Wort von den »extensions of man« geprägt werden. Die englische Sprache hat allerdings auch die Eigenart, mit einer solchen Formulierung wichtige Differenzen zudecken zu können. Marshall McLuhan dachte vermutlich, als er so formulierte, an medial ermöglichte Erweiterungen des Menschen, nicht aber des Mannes. Ein gerade eben im Fotohof Salzburg erschienener Band fragt nun aber zurück: War vielleicht doch nur der Mann gemeint? Hat Fotografie (abgesehen vom grammatikalischen Femininum) traditionell ein Geschlecht? Anders formuliert: »Wie weiblich ist die Fototechnik?«

Der typografisch anspruchsvolle Titel des Buches ist programmatisch gewählt und lässt sich hier nur indirekt zitieren: »Fototechnik-a«, mit hochgestelltem a. Was die Herausgeberinnen und Autorinnen Caroline Heider, Ruth Horak, Lisa Rast und Claudia Rohrauer auf 110 großformatigen Seiten zusammentragen, ist keine systematische Untersuchung dieses sehr weiten Feldes, sondern ein Versuch, Schlaglichter zu setzen. Nur ein Beispiel: Seit 1839 und noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein sind Hand- und Anleitungsbücher zur fotografischen Technik und ihrer Anwendung wie Sand am Meer erschienen. Es gibt wirklich zu denken, worauf Caroline Heider aufmerksam macht: Fast stets wurden diese Bücher von einem Mann geschrieben. Dass damit ein handfester Sexismus einhergeht, zeigt die Künstlerin anhand von Illustrationen aus solchen Büchern und nicht zuletzt der noch immer überreich verlegten Foto-Magazine.

Von besonderem Wert ist in diesem Band das Zusammenspiel der verschiedenen Wissensformen: wissenschaftliche Aufsätze (ausführlich von Ulrike Matzer und Katharina Steidl) stehen neben künstlerischen Reflexionen (neben Caroline Heider sind das Lisa Rastl und Claudia Rohrauer). Zusammengehalten wird das alles auf charmante Weise durch die Stimme von Ruth Horak, die die Beiträge erläuternd anmoderiert.

Caroline Heider, Ruth Horak, Lisa Rastl, Claudia Rohrauer: FOTOTECHNIK-A, Salzburg (Fotohof) 2023. 110 Seiten, broschiert, zahlreiche Farbabbildungen, 30,5 × 22 cm, ISBN: 978-3-903334-55-7.

Gloria Ruiz Melendez on the Exhibition »On Display«

»On Display«, exhibition view at Kunstmuseum Ahlen, 2022. Photo: Samuel Solazzo.

The Unattainable Border
By Gloria Ruiz Melendez

»A wormhole«, I wrote in my note app as the first impression of the double feature in the Ahlen Kunstmuseum: »Neue Wahrheit? Kleine Wunder! Die frühen Jahre der Fotografie« and »On Display: Der Körper der Fotografie«. A feeling of symmetry, of a mirrored image, of a question as old as the technology of Photography: Where do the possibilities end? Is there more? Questions asked in the 19th century with a resonance in today’s contemporary Art and Photography theorization and practice world, not only in this specific set of expositions but also in others that aim to reflect on the very nature of the limits of the medium, in a time when photography has become absolutely immersive in our everyday life, integrated into our routine as something that it’s »there« and we seldom think about. Photography has become the way we see and not the other way around, a mass of data that flows with a life of its own, like a river.

In »On Display: Der Körper der Fotografie«, more than an exploration body, it’s the attempt of digging it to its bones, confronting the audience with the notion that we’re watching, confronting us with our expectations around photography in our private and public life, something mundane but also intimate. Joan Fontcuberta explains in »Photography, Crisis in History«: In Photography two facets have necessarily coexisted: (1) the image as visual information (2) the physical support of a medium, objectual dimension. In the daguerreotype, the plate embodies an image. In the archive, the information aspect prevails. In a museum, it’s the objectual aspect. On Display takes on the specific task to scratch, taking techniques and methods of the past into a contemporary while »Neue Wahrheit? Kleine Wunder! with their stereographs, which have been the basis of the very contemporary world of Augmented Reality and Virtual Reality, reminds us that this urge to grasp reality in new and more encompassing ways has been a part of the very nature of Photography since it’s conception.

The rules about photography keep changing and getting looser, as nowadays we’re able to create images that don’t really exist, and Artificial Intelligence can combine, merge and interpret images in a way that sounded like science fiction only mere decades ago. The urge to adopt and reject technology, the urge to keep photography in »its body«, like a reversed exorcism, when Photography seems to start losing its materiality and becoming pure data. Photography is about control, but also about leaving room for coincidence and exploration while finding a lot of the same urges in the neighbor Exposition: »to have been there«, memories, events, the word Truth.

Where does the border lie? For Photography, it feels like the Borgean »Book of Sand«: never-ending, shapeshifting, always bringing a new page into a seemingly never-ending book.

Gloria Ruiz Melendez has been a DAAD student at Folkwang University of the Arts since 2021.