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Apply now!

Are you fascinated by a visual medium that shapes our everyday lives like no other? We share this passion and look forward to receiving your application!

Applications are possible once a year for our three programs Photography (Bachelor of Arts), Photography Studies and Practice (Master of Arts), and Photography Studies and Research (Master of Arts). The process of application (mid-March for BA Photography and MA Photography Studies and Practice; end of May for Photography Studies and Research) and admission takes place during springtime. The academic year takes off in October with the beginning of the winter term.

Before applying, we recommend that you contact the members of our team for further advice on our programs and your application. We will gladly answer your questions! Visit us on our campus at Zeche Zollverein in our university building, the Quartier Nord!

Especially worthwhile is a visit during the annual study info day (mid-January), when we show our annual exhibits »Stopover« at SANAA building and »Photography Masters« at Museum Folkwang (boith starting end of January), during our open studios week (mid-July) and during the annual graduate exhibition »Finale« (end of September).

In summary form, you will find all further information about application requirements and our teaching schemes here.

Stopover 2025

Bei der jährlichen »Stopover«-Veranstaltung geben die Studierenden des dritten Semesters der beiden Master-Studiengänge Photography Studies and Practice und Photography Studies and Research Einblicke in ihre künstlerische sowie wissenschaftliche Arbeit.

Zum zweiten Mal nach 2024 bietet die eindrucksvolle 1. Etage des SANAA-Gebäude auf dem Weltkulturerbe Zollverein auch 2025 den Schauplatz für »Stopover«. Die Ausstellung wird am Abend des 30. Januar 2025 eröffnet werden und ist dann vom 31. Januar bis 16. Februar 2025 zu sehen. Am 5. Februar 2025 findet am selben Ort der Workshop »Fotografie und Gesellschaften« statt. Ausstellung und Workshop richten sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Zur »Stopover«-Ausstellung
Fotografie ist mehr als das bloße Festhalten eines Augenblicks – sie fordert uns heraus, innezuhalten und genauer hinzusehen. Die neun Positionen reflektieren das Medium Fotografie auf individuelle Weise, untersuchen die Materialität des Bildträgers und hinterfragen die Sichtbarkeit im dokumentarischen und operativen Kontext. Vivian Hötter stellt die Wechselwirkung zwischen Bildinhalt und Bildträger in den Fokus und reflektiert Fotografie als Spannungsfeld zwischen zweidimensionaler Abbildung und physischer Präsenz. Philipp Koronowski thematisiert die Bedeutung und Gefährdung von Erinnerungsorten. Er fragt nach einem verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Umgang mit der Vergangenheit. Alexander Lackmann dokumentiert Drogenkonsumräume, er möchte so zur Reflexion über Stigmatisierung und gesellschaftliche Vorurteile anregen. Bokeum Lee reflektiert mittels handgestrickter Stoffe und Cyanotypie Kindheitserinnerungen und macht die Beziehung zwischen Vergessen und Erinnern künstlerisch erfahrbar. Viola Maiwald beschäftigt sich mit der Dialektik zwischen der kosmischen Weite und der Fragilität der Erde. Timo Matthies setzt sich mit der visuellen und physischen Übersetzung von Satellitendaten auseinander und untersucht deren Bildpotenziale anhand von Wolkenaufnahmen. Janosch Rauter fotografiert die urbane Peripherie Duisburgs, wobei die Platane als stiller Zeitzeuge der Industrialisierung erscheint. Lorena Thunn erkundet mit ihren Bildern die Schönheit im Unvollkommenen und fordert durch ihre Arbeiten eine neue Wahrnehmung, die das Unscheinbare und Beiläufige würdigt. Der Wandel eines chinesischen Stadtviertels und die Dynamik zwischen Vergangenheit und Zukunft in einer stetig verändernden Umgebung wird von Yanru Zhang fotografisch festgehalten.

Zum »Stopover«-Workshop
In sechs wissenschaftlichen Vorträgen präsentieren Fenna Akkermann, Frank Arens, Jan Borreck, Franziska Derksen, Lara Sariaydin und Felix Schmale ihre aktuellen Forschungsprojekte. Dabei wird ein multiperspektivischer Zugang zu den Verflechtungen von Fotografie und Gesellschaften eröffnet. Die vorgestellten Themenfelder umfassen die Darstellungstraditionen in der Arktisfotografie, die Auseinandersetzung mit Fotografien von Kriegsgefangenschaft, den Wirkmechanismen des liminal space, die visuelle Darstellung von Identität und Ordnung anhand des Passbildes, die Inklusion von ästhetischen Erfahrungen in Museen sowie die Berichterstattung im Tagesjournalismus anhand der Räumung der Mainzer Straße 1990. Visual Historian Miriam Zlobinski geht in einem Podiumsgespräch auf ihre wissenschaftliche und kuratorische Arbeit und den Umgang mit Fotografie in publizistischen Medien ein. Sie ist Mitbegründerin des interdisziplinären Arbeitskreises »Foto:Diskurs« sowie Mitglied der Chefredaktion von Revue – Magazin für Fotografie und Wahrnehmung.

 

 

 

What's next?

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  • ⟶ January 24, 2025
  • Study Info Day
  • Quartier Nord
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  • ⟶ January 30 through February 16, 2025
  • Stopover 2025 – The exhibition
  • SANAA building
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  • ⟶ February 5, 2025
  • Stopover 2025 – The workshop
  • SANAA building
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  • ⟶ February 6 and 7, 2025
  • Best Practice? Photographic estates
  • 2. symposium of the Essen Center for Photography
  • Held at Museum Folkwang and Ruhr Museum
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Best Practices? Fotografische Vor- und Nachlässe

Im Februar 2025 wird das Zentrum für Fotografie Essen unter dem Titel »Best Practices? Fotografische Vor- und Nachlässe« sein zweites Symposium ausrichten und lädt alle Interessierten herzlich ein.

Im Zentrum stehen Fragen nach den besten Möglichkeiten, mit fotografischen Vor- und Nachlässen umzugehen. Wie lässt sich Fotografie – ein ebenso wertvolles wie vergängliches Kulturgut – angemessen schützen und bewahren, um es für künftige Nutzung zugänglich zu machen? Museen, Archive, Bibliotheken, aber auch Privatleute müssen Antworten auf diese Frage finden. Die Frage nach »best practices« wirft eine Vielzahl möglicher Antworten auf. Daher sollen am 6. Februar 2025 bislang gefundenen Strategien vorgestellt und diskutiert werden. Dieser erste Tag des Symposiums, ausgerichtet im Museum Folkwang, richtet sich sowohl an Fachleute wie auch an die interessierte Öffentlichkeit.

10 Uhr
Einlass

10.30 Uhr
Peter Gorschlüter (Museum Folkwang): Begrüßung und Steffen Siegel (Folkwang Universität der Künste): Einführung

11.00 Uhr
Kathrin Schönegg (Münchner Stadtmuseum) spricht über ihre Arbeit mit einer vielschichtigen Sammlung zur Kulturgeschichte der Fotografie.

12 Uhr
Petra Steinhardt (Museum Folkwang) und Matthias Pfaller (Centre Pompidou, Paris) sprechen über das Archiv von Marie-Claude Deffarge & Gordian Troeller und ihre Ausstellung im Museum Folkwang.

14.00 Uhr
Jörg Sasse (Berlin) und Ricarda Roggan (Leipzig) diskutieren im Gespräch mit Stefanie Grebe (Ruhr Museum Essen) und Steffen Siegel die Möglichkeiten und Grenzen, künstlerische Fotoarchive zu bewahren.

15.30 Uhr
Marco Klindt (Zuse-Institut Berlin) wird im Gespräch mit Stefanie Grebe die technologischen Herausforderungen und Chancen digitaler Archivierung erörtern.

16.30 Uhr
Christine Frisinghelli (Camera Austria Graz) spricht über ihre langjährige Arbeit mit dem Bildarchiv Pierre Bourdieu, das inzwischen an das Centre Pompidou nach Paris übersiedelt ist.

18.00 Uhr
Thomas Weski (Berlin) wird im Gespräch mit Matthias Gründig (Museum Folkwang) über seine langjährige Arbeit mit dem Archiv Michael Schmidt berichten. In diesem Rahmen werden ausgewählte Objekte aus dem Archiv Michael Schmidt, das sich seit dem Oktober 2024 im Museum Folkwang befindet, in Essen erstmals öffentlich präsentiert werden.


Für die Teilnahme am Symposium wird keine Gebühr erhoben. Wir bitten um Anmeldung per eMail.

Für den zweiten Tag lädt das Zentrum für Fotografie Essen zu einem nicht öffentlichen Workshop im Ruhr Museum. Er richtet sich an Fachleute, die sich mit fotografischen Vor- und Nachlässen beschäftigen. Dieser Workshop soll dem Erfahrungsaustausch dienen und Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit eröffnen.

Unser Auftaktbild: Blick in das Depot der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang mit dem Archiv Michael Schmidt, das dort im Oktober 2024 seine Aufnahme gefunden hat. Fotograf: Jens Nober.

Orbit

Das ehemalige Schalthaus 2.0 auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein, Schacht XII, wird ab dem Wintersemester 2024/2025 neu genutzt: als experimenteller Ort für Ausstellungen, Veranstaltungen und Treffen des Fachbereichs Gestaltung der Folkwang Universität der Künste. Ehemalige Fotografie-Student:innen der Folkwang Universität der Künste stellen ihre künstlerische Position in Dialog zu einer aktuellen studentischen Arbeit.

Die Präsentationen der Ergebnisse in Form von öffentlichen Ausstellungen finden erstmalig an diesem neuen Ausstellungsort auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein statt. Organisiert wird die Ausstellungsreihe von Lorenza Kaib in Zusammenarbeit mit Prof. Elke Seeger und Larissa Zauser.

Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Vernetzung: Zum einen wird das Verhältnis der Alumni zur Hochschule gestärkt und vertieft, zum anderen bekommen Studierende Einblicke in Lebenswege und Karrieren nach der Zeit an der Folkwang Universität der Künste. Darüber hinaus sind vielfältige Verknüpfungen innerhalb der kulturellen Landschaft auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein möglich.

Die Ausstellung ist Teil des Projekts BLICKFELD ZOLLVEREIN, einer Kooperation der Folkwang Universität der Künste und der Stiftung Zollverein. Ermöglicht wird das Projekt durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein (GFF) und die RAG-Stiftung.

Für den Auftakt sind drei Ausstellungen geplant:


● Ruth Magers gemeinsam mit Pinkas Fritscher & Acaymo Hülsmann Benlloch
Eröffnung: 21.11.2024, 19 Uhr, Laufzeit: bis 01.12.2024, Öffnungszeiten: freitags 16 bis 18 Uhr, samstags & sonntags 14 bis 18 Uhr

Ruth Magers studierte von 2015 bis 2021 Fotografie an der Folkwang Universität der Künste insbesondere bei Christopher Muller und Elke Seeger. Seit 2020 studiert sie an de Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Peter Piller. Neben Ausstellungen in Essen zeigte sie ihre Arbeiten bereits überregional sowie international, unter anderem an der University of Portland, Oregon (2019), im Künstlerhaus Betanken, Berlin (2022) und the pool, Düsseldorf (2023). Für ihr künstlerisches Schaffen wurde Magers 2019 mit dem Marianne Ingenwerth-Exzellenzstipendium ausgezeichnet. Seit 2022 organisiert sie zusammen mit Jacob Lambert den von Künstler*innen geführten Ausstellungsraum »etta« in Düsseldorf.


● Eva Olbricht gemeinsam mit Luis Lucyga
Eröffnung: 20.12.2024, 19 Uhr, Laufzeit: bis 12.01.2025, Öffnungszeiten: freitags 16 bis 18 Uhr, samstags & sonntags 14 bis 18 Uhr, geschlossen vom 27.12.2024 bis 05.01.2025

Von 2014 bis 2019 studierte Eva Olbricht Fotografie an der Folkwang Universität der Künste. Neben fotografischen Auseinandersetzungen arbeitet Olbricht seit ihrem Abschluss auch mit Ton und schafft Keramiken, die zwischen Gebrauchsgegenstand und künstlerischem Objekt oszillieren. Olbrichts Arbeiten waren vielfach im Ruhrgebiet und Rheinland zu sehen. Darüber hinaus stellte sie ihre Arbeiten unter anderem in Leipzig (2021, 2024), Saarbrücken (2018), Wien (2017) und Freiburg im Breisgau (2019, 2018) aus.


● Joanna Kischka gemeinsam mit tbd
Eröffnung: 23.01.2025, 19 Uhr, Laufzeit: bis 02.02.2025, Öffnungszeiten: freitags 16 bis 18 Uhr, samstags & sonntags 14 bis 18 Uhr

Kischka studierte von 2009 bis 2014 Fotografie an der Folkwang Universität und der Mimar Sinai Universitesi Istanbul. Daran schloß sie von 2015 bis 2019 ein Masterstudium der Medien- und Kulturwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf an. Ihre Arbeiten haben bereits Eingang in Privatsammlungen und das Stadtmuseum Düsseldorf gefunden. Publiziert wurden sie außerdem in den Zeitschriften Photonews, Hant magazine, njuuz, Dekamired und S-Magazine. In ihrer seit 2012 bestehenden Ausstellungspraxis zeigte Kischka ihre Arbeiten vielfach in Essen und Düsseldorf, aber auch in Polen, der Türkei und weiteren Städten im Ruhrgebiet und Bergischen Land. 

 

 

Studieninfotag am 24. Januar 2025

Am 25. Januar 2025 informiert der Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste alle Interessierten über sein umfangreiches Studienprogramm. Wir von der Fachgruppe Fotografie sind natürlich mit dabei. Vorstellen werden wir unseren Bachelor für Fotografie, unseren künstlerischen Master Photography Studies and Practice und unseren wissenschaftlichen Master Photography Studies and Research.

Neben der Möglichkeit zur Besichtigung unseres Quartiers Nord – einschließlich unseres hervorragend ausgestatteten Labors und den eindrucksvollen Studios, dem Leseraum sowie der Galerie 52 – gibt es die Möglichkeit zur Mappenberatung, zu fotografischen Workshops und zu einem informellen Gespräch mit Studierenden unserer Studiengänge auf dem Studierendensofa.

Alle Interessierten sind am Freitag, den 24. Januar 2024 von 14 bis 18 Uhr herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Wir freuen uns auf euch!

Detaillierte Informationen zur Lage des Quartier Nord und zur Anreise findet ihr hier.

Die Sticker hat unsere Bachelor-Studentin Lili Cirksena gestaltet. 

 

 

Galerie 52 im Wintersemester 2024/2025

Auch in diesem Wintersemester umfasst das Programm der Galerie 52 sechs Ausstellungen, die zur Eröffnung jeweils von einem Künstler:innen-Gespräch begeleitet werden.

Das ausführliche Programm mit allen Terminen findet ihr hier.

Das wunderbare Plakat hat Thomas Kühnen gestaltet.

 

 

What has been published?

We keep you updated about the most recent publications by members of our team, Ph.D. students, and students of the Department of Photography. For more detailed information on our monographs and catalogs, please look here.

2024
● Steffen Siegel: Fotografische Ostpakete. Das Fotobuch DDR Frauen fotografieren von Gabriele Muschter und die deutsch-deutsche Verflechtungsgeschichte. In: Fotogeschichte 44 (2024), issue 174, pp. 35–40.
● Steffen Siegel: Postalische Verflechtungsgeschichte. In: Rundbrief Fotografie 31.3/4 (2024), pp. 85–91.
● Elisabeth Neudörfl: Ansichten von K., Berlin 2024.
● Steffen Siegel: Otto Steinerts doppelte Pädagogik. Die Entstehung der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang in Essen. In: Anja Schürmann, Kathrin Yacavone (ed.): Die Fotografie und ihre Institutionen. Von der Lehrsammlung zum Bundesinstitut, Berlin 2024, pp. 38–57.
● Steffen Siegel: Unmittelbar. Immediate. In: Dörte Eißfeldt: Stehen Liegen Hängen, Berlin 2024, no pages.
● Steffen Siegel: Szenen der Fotokritik. In: Fotogeschichte 44 (2024), issue 172, pp. 45–51.
● Jakob Schnetz, Rebecca Racine Ramershoven: Vermessung des Angemessenen? Ein kritischer Experimentbericht zur fotografischen Repräsentation von Hautfarbe. In: Fotogeschichte 44 (2024), issue 172, pp. 30–37.
● Vera Knippschild: Der Mensch als Maß und Ziel. Über Fotografie, Format und Skalierung. In: Fotogeschichte 44 (2024), issue 172, pp. 22–29.
● Vermessene Bilder. Von der Fotogrammetrie zur Bildforensik. Fotogeschichte 44 (2024), issue 172, ed. by Mira Anneli Naß and Steffen Siegel.
● Steffen Siegel: Lucia Moholy’s Modern History of Photography. In: Jordan Troeller (ed.): Lucia Moholy. Exposures, Berlin 2024, pp. 122–135.
● Steffen Siegel: Burkhard Maus: L’artiste Hans-Peter Feldmann fait une manifestation à la foire Art Cologne. In: Photographica No. 8 (April 2024), pp. 0–1. Open Access
●  Jana Müller: Falscher Hase / Mock Rabbit, Berlin 2024.
● Steffen Siegel: Fotografischer Postverkehr. In: Linda Conze (ed.): Size Matters. Größe in der Fotografie, Berlin 2024, p. 67.
● Vera Knippschild: August 6, 2011 A really big thumb tack! We grabbed what we could for size comparison (6016328604).jpg. In: Linda Conze (ed.): Size Matters. Größe in der Fotografie, Berlin 2024, p. 63.

2023
● Steffen Siegel: Lucia Moholys moderne Fotogeschichte. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft 50 (2023), pp. 297–319.
● Steffen Siegel: Welche Spuren? Bildforensik der Fotogeschichte. In: Bildwelten des Wissens 19 (2023), pp. 21–33  PDF
● Paul Werling: Does this Person Exist? KI-Generierte Porträts und ihre prekäre Existenz im Digitalen Raum. In: 21. Inquiries into Art, History, and Visual Culture 4 (2023), S. 745–781  PDF
● Steffen Siegel: A Special Kind of Paper: An Emerging Value System for Photography. In: Afterimage 50.4 (2023), pp. 14–18 ☞ PDF
● Christopher Muller: easy tools, Cologne 2023.
● Steffen Siegel: Nicéphore Niépce et l’idée de »réplication photographique«. In: Histoire de l’art No. 92 (December 2023), pp. 63–74.
● Stefanie Regina Dietzel: Art. Ludwig Windstosser. In: Neue Deutsche Biographie, ed. by the Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, vol. 28, 2023, pp. 237–238.
● Steffen Siegel: Erscheinungsweisen. Versuch über Adrian Sauers bildnerisches Werk. Modes of Appearance. An Essay on Adrian Sauer’s Pictorial Work. In: Adrian Sauer: Truth Table, Leipzig 2023, pp. 209–213 ☞ PDF
● Steffen Siegel: Make-up. Manipulation und Postmanipulation in Sebastian Riemers Press Paintings. In: Sebastian Riemer: Press Paintings, Leipzig 2023. Also in: Fabienne Liptay (ed.): Postproduktion: Bildpraktiken zwischen Film und Fotografie, Marburg 2023, pp. 27–42.
● Anna Chiesorin: In die Zukunft schauen. Rendern als Kulturtechnik, Berlin 2023.
● Ramona Schacht. PICTURES AS A PROMISE (p.a.a.p.); Interview with Christiane Eisler, Stefanie Regina Dietzel, and Ramona Schacht. In: Dokumentarfotografie Förderpreise 14, ed. by Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg 2023, pp. 49–60.
● Stefanie Regina Dietzel: Exklusive Einblicke? Das Fotoalbum als Repräsentationsmedium der Industrie der DDR. In: Kuratierte Erinnerungen. Das Fotoalbum, transactions of Kommission Fotografie in der Deutsche Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft, Münster 2023, pp. 200–208.
● Oliver Heise: symptom. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft No. 29 (2023), pp. 9–18 (three photographs from the series).
● Aslı Özçelik: Sıhhatler olsun, Leipzig 2023.
● Steffen Siegel: Der Gutachter des Fotografen. Über die Entstehungsbedingungen von Dirk Alvermanns Fotobüchern. In: Fotogeschichte 43 (2023), issue 168, pp. 21–30.
● Malte Radtki: Erinnere mich – zu meinen Bedingungen! Nachlassbewusstsein im privaten Fotoalbum. In: Rundbrief Fotografie 30.2 (2023), pp. 22–36.
● Francisco Vogel: Ein Museumsbesuch. Fotografie und Exponat im Austausch. In: KWI-BLOG, March 6, 2023.
● Stefanie R. Dietzel: Produzieren und Repräsentieren. Arbeiter*innen als Sujet und Zielgruppe der Industriefotografie. In: Stefanie Regina Dietzel, Carola Jüllig (ed.): Fortschritt als Versprechen. Industriefotografie im geteilten Deutschland, Berlin 2023, pp. 64–75.
● Steffen Siegel: Der Platz der Arbeit, der Ort der Bilder. In: Stefanie R. Dietzel, Carola Jüllig (ed.): Fortschritt als Versprechen: Industriefotografie im geteilten Deutschland, Berlin 2023, pp. 54–63.
● Stefanie R. Dietzel, Carola Jüllig (ed.): Fortschritt als Versprechen: Industriefotografie im geteilten Deutschland, Berlin 2023.
● Steffen Siegel: Ludwig Belitskis »15 venezianische Glasgefäße«. In: Frauke von der Haar, Lothar Schirmer (ed.): Ulrich Pohlmann. Fotografie sammeln: Dem Leiter der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum – Eine Festschrift, München 2023, pp. 110–111.

2022
● Clara Mühle: Eine Kamera und ein Bier. »Innenansicht« aus dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR. In: Rundbrief Fotografie 29.3–4 (2022), pp. 4–7.
● »Nicht Grenzen setzen, sondern ermöglichen«. Ute Eskildsen im Gespräch mit Steffen Siegel. In: Fotogeschichte 42 (2022), issue 166, pp. 12–22.
● The Work of Critique. Abigail Solomon-Godeau in Conversation with Steffen Siegel. In: Fotogeschichte 42 (2022), issue 166, pp. 5–11.
● Fotogeschichte 42 (2022), issue 166: Schreiben über Fotografie II, ed. Steffen Siegel und Bernd Stiegler.
● Elisabeth Neudörfl: Die Autorin als Produzentin. Eine persönliche Notiz. In: Friederike Wappler, Arno Giesinger: History Matters. Konstellation Benjamin, Leipzig 2022, pp. 118–121.
● Steffen Siegel: Bausteine für eine künstlerische Theorie der Fotografie. Building Blocks for an Artistic Theory of Photography. In: Camera Austria International No. 160 (2022), pp. 9–18.
● Judith Riemer: »Beste«, »mittlere« und »schlechte Fotos«. Kurt Schwitters als fotografierender Typograf. In: Fotogeschichte 42 (2022), issue 165, pp. 16–25.
● Samuel Solazzo: Zweite Sonne. Bilder verstrahlter Gestade. In: Rundbrief Fotografie 29.2 (2022), pp. 4–7.
● Lily von Wild: Die reisende Bergemann vor 1989. In: Thomas Köhler, Katia Reich (ed.): Sibylle Bergemann. Stadt Land Hund. Fotografien 1966–2010, Berlin 2022, pp. 193–203.
● Ardelle SchneiderButterflies and Caterpillars, Dortmund 2022.
● Martina Padberg, Elke Seeger, Steffen Siegel (ed.): On Display. Der Körper der Fotografie, Essen 2022.
● Wolfram HahnBurgbergstraße, Zurich 2022.
● Jakob Schnetz: Kacheln, Mosaike, Raster. Kalkulierte Natürlichkeit in der digitalen Farbfotografie. In: Rundbrief Fotografie 29.1 (2022), pp. 7–20.
● Paul Werling: Das Aussterben anderer betrachten. Zur letzten Sichtung des Kaua’i ‘O-‘o. In: Rundbrief Fotografie 29.1 (2022), pp. 4–6.
● Christina Leber (Hg.): Passagen, Frankfurt am Main 2022.
● Michael Romstöck (Red.): FOTO – TEXT – TEXT – FOTO, Essen 2022.
● Paul Werling: Verpixeltes Korn. In: Photonews 34.5 (2022), p. 31.
● Steffen Siegel: Farbfotografie und farbige Fotografie. In: Fotogeschichte 42 (2022), issue 163, pp. 9–18.
● Matthias Gründig, Elke Seeger (Hg.): A List of Distractions, Essen 2022.
● Sophia Greiff: Zwischen Fakt und Erfahrbarkeit – Erzählen an den kreativen Rändern des Fotojournalismus. In: Elke Grittmann, Felix Koltermann (Hg.): Fotojournalismus im Umbruch. Hybrid, multimedial, prekär, Cologne 2022, pp. 405–431.
● Steffen Siegel: »Alle anderen Bilder sind echt«. Fotografische Aprilscherze in der »Berliner Illustrirten Zeitung«. In: Zeitschrift für Ideengeschichte 16.1 (2022), pp. 83–100 ☞ PDF

2021
● Matthias Gründig: Ten Dollar Faces: On Photographic Portraiture and Paper Money in the 1860s. In: History of Photography 45.1 (2021), pp. 5–19.
● History of Photography 45.1 (2021): Circulating Photographs, ed. Maria Antonella Pelizzari, Steffen Siegel.
● Hannes Wietschel: Der Cotopaxi im fotografischen Nebel: Hans Meyers Blick auf widerständige Fotografien. In: Tatjana Bartsch, Ralf Bockmann, Paul Pasieka, Johannes Röll (ed.): Faktizität und Gebrauch früher Fotografie. Factuality and Utilization of Early Photography, Wiesbaden 2021, pp. 139–149.
● Steffen Siegel: Was sich sehen lässt: Zur vergangenen Zukunft des Fotografischen. In: Tatjana Bartsch, Ralf Bockmann, Paul Pasieka, Johannes Röll (ed.): Faktizität und Gebrauch früher Fotografie. Factuality and Utilization of Early Photography, Wiesbaden 2022, pp. 31–45.
● Steffen Siegel: Ein Bild von einem Bild? Über fotowissenschaftliche Reproduktionsstile. In: Rundbrief Fotografie 28.4 (2021), pp. 7–16  PDF
● Steffen Siegel: Nicéphore Niépce and the Industry of Photographic Replication. In: The Burlington Magazine 163 (2021), No. 1425, pp. 1112–1119  ☞ PDF
● Fotostadt Essen, issue 2 (November 2021), ed Zentrum für Fotografie in Essen.
● Hannes Wietschel: Fotografien in der geographischen Bildkritik / Photos in the Context of Geographical Image Criticism. In: Gisela Parak, Elke Bauer (ed.): Die Empirik des Blicks. Bedeutungszuweisungen wissenschaftlicher Expeditionsfotografie / The Empirical Gaze. Interpretations of Scientific Expedition Photography, Halle an der Saale 2021, pp. 52–73.
● Steffen Siegel: Bilder gebrauchen. Fotografien zwischen Kunst, Theorie und Politik / Using Pictures: Photographs Between Art, Theory and Politics. In: Stefan Gronert (ed.): True Pictures? Zeitgenössische Fotografie aus Kanada und den USA / True Pictures? True Pictures? Contemporary Photography from Canada and the USA, Cologne 2021, pp. 130–136.
● Steffen Siegel: Wo anfangen? Über die vielfältigen Ursprünge der Fotografie / Where to Begin? On the Multiple Origins of Photography. In: Neue Wahrheit? Kleine Wunder! Die frühen Jahre der Fotografie / New Truth? Small Miracles! The Early Years of Photography, Cologne 2021, pp. 18–31.
● Judith Riemer: Möglichkeitsraum Fotoalbum. Gestalterische Strategien von Künstler*innen in den 1920er und 1930er Jahren. In: Fotogeschichte 41 (2021), issue 161, pp. 64–67.
● Steffen Siegel: Die Perücke des Patriarchen. Private und öffentliche Blicke im Fotoalbum. In: Fotogeschichte 41 (2021), issue 161, pp. 25–34.
● Fotostadt Essen, issue 1 (September 2021), ed Zentrum für Fotografie in Essen.
● Matthias Pfaller: Two Photographic Albums at the Getty and Their Relation to the Stock-Photography Market in 1860s Chile. In: Getty Research Journal No. 14 (2021), pp. 81–102.
● Michael Ponstingl: Wien-imaginaire. Straßenfotografie im 19. Jahrhundert. In: Anton Holzer, Frauke Kreutler (ed.): Augenblick! Straßenfotografie in Wien, Heidelberg 2021, pp. 74–79.
● Steffen Siegel: Über Propagandafotografie / Propaganda Photography. In: Kristina Lemke (ed.): Neu sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre / New Ways of Seeing. The Photography of the 1920s and 1930s, Bielefeld 2021, pp. 168–187, 238–241.
● Elisabeth NeudörflOut in the Streets, Berlin 2021.
● Maxie Fischer, Erdmut Wizisla: »Wir müssen imaginieren«. Ein Gespräch über Bertolt Brecht, Michael Schmidt und die Arbeit mit Archivmaterialien. In: Fotogeschichte 41 (2021), issue 159, pp. 49–55.
● Steffen Siegel: Was ist kein Fotobuch? In: Fotogeschichte 41 (2021), issue 159, pp. 43–48.
● Elisabeth Neudörfl: Das Foto-Fotobuch. In: Fotogeschichte 41 (2021), issue 159, pp. 29–34.
● Sophia Greiff: Artefakte der Recherche. Text, Dokument und Found Footage als narrative Elemente im Fotobuch. In: Fotogeschichte 41 (2021), issue 159, pp. 21–28.
● Fotogeschichte 41 (2021), issue 159: Weiterblättern! Neue Perspektiven der Fotobuchforschung, ed. Anja Schürmann und Steffen Siegel.
● Matthias Pfaller: In Kontakt mit dem Medium. Die chilenische Krise im Livestream der Galería CIMA. In: Rundbrief Fotografie 28.2 (2021), pp. 7–15.
● Anne Breimaier, Matthias Gründig (ed.): Hollis Frampton: ADSVMVS ABSVMVS, in memory of Hollis William Frampton, Sr., 1913–1980, abest, Essen 2021.
● Steffen Siegel: Wie wird man Fotograf? Timm Rauterts Jahre an der Folkwangschule Essen. In: Timm Rautert und die Leben der Fotografie, Göttingen 2021, pp. 18–24.
● Elisabeth Neudörfl: Photographer's Dilemma: »Good« Photography vs. »Good« Architecture. In: Candide. Journal for Architectural Knowledge No. 12 (2021), pp. 173–190.
● Matthias Gründig: Das Atelier als Goldmühle. Zur Porträt-Photographie des 19. Jahrhunderts als Dispositiv. In: Eckhard Leuschner (ed.): Der Photopionier Carl Albert Dauthendey. Zur Frühzeit der Photographie in Deutschland und Russland, Petersberg 2021, pp. 39–48.
● Steffen Siegel: Der Photograph. Ursprünge eines Berufsbilds um 1840. In: Eckhard Leuschner (ed.): Der Photopionier Carl Albert Dauthendey. Zur Frühzeit der Photographie in Deutschland und Russland, Petersberg 2021, pp. 28–37.

 

Call for Proposals: Centers and PeripheriesCfP Centers and Peripheries

For a third time after 2019 and 2023, Bibliotheca Hertziana, the Max Planck Institute for Art History in Rome, and Folkwang University of the Arts will host a photo-historical seminar for doctoral and post-doctoral scholars. The seminar is generously supported by Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung, Essen. It will take place in Rome from March 17 through 21, 2025.

As in previous years, the seminar will be organized and led by Tatjana Bartsch (Bibliotheca Hertziana), Johannes Röll (Bibliotheca Hertziana), and Steffen Siegel (Folkwang University of the Arts, Essen) – in 2025 together with Luke Gartlan (University of St Andrews). The topic will be Centers and Peripheries: Photography’s Geography Lessons for which this call for proposals was published.

In 1851, the London-based photographer Antoine Claudet staged a captivating group portrait in front of his camera. He may have had a little role play in mind, imagining his son as an instructor teaching geography to his pupils. The globe, visible in this picture, serves as a valuable instrument for such purposes, as do the open travelogues and photographically illustrated atlases. In the middle of the nineteenth century, knowledge about the world could draw on various resources, old and new. Claudet’s “The Geography Lesson” lays open that the medium of photography had already gained pivotal importance in this context.

In 1839, Dominique François Arago had predicted such a function in his address to the Paris Academy of Sciences with remarkable clarity. Indeed, photographic practices have since proved indispensable for the scientific exploration of the globe but also for problematic forms of conquest, subjugation, and domestication. In the age of colonization, geography and photography entertained troubled forms of association. Such processes were driven and supported by a hierarchical logic that distinguished between centers and peripheries, most prominently dividing and apportioning the world in the era of “Western” empires. Yet, in the early twenty-first century, we must address a pressing question: Can we formulate all these observations in the past tense?

By no means has research dealing with the histories of photography avoided such problems. An increasing number of studies on the medium’s history and current moment have been engaging with visual cultures all over the globe, in local, national, and transnational contexts. We can observe promising tendencies that the medium’s historiography continues to open itself to a global scope. Yet, despite all reasonable efforts, we should wonder if such an overdue reconfiguration of our research interests will lead to historiographic models freed of all hierarchies. We still have to confront current research with problems of maintaining, extending, and deepening well-established differences that continue to shape our understanding of the histories of photography.

We should raise questions that address, in a forthright manner, the social fabric of our ongoing work. Thus, if we attend “Photography’s Geography Lessons” today, we should deal with the intellectual and institutional preconditions of how we conceive and justify our research interests. We have to address the relevant institutional frameworks for our work such as archival infrastructures, academic training, and access to publishing opportunities. And we must inquire how we involve research published in languages in distinct contexts and diasporic communities.

This seminar invites us to rethink the evident structures that have divided photography’s territories into centers and peripheries. Such a divide relates to the global state of current research—the people and their institutions—and the materials and questions at play. How can we reshape the landscapes of photography by challenging still accepted canons? How can we broaden, convert, and renew our knowledge by considering what has been overlooked, neglected, and actively sidelined? What are the possible impacts of the so-called peripheries and how are they modifying, diversifying, and challenging understandings of the medium’s manifold histories?

Drawing on these aspects, we invite applications from emerging scholars who will present new scholarship and, in the context of a week-long seminar, discuss a set of questions that relate to local or global histories of photography and that deal with problems of centers and peripheries, contested spaces, and the “imagined geographies” of photography and its cultures. Among the relevant questions that applicants may wish to consider and that will shape the seminar are:

● In what ways have photographs and their classification in archives enabled or prevented certain geographical imaginings of place in relation, for instance, to distance, proximity, locality, or mobility?
● How have photographic formats and forms of photography’s presentation – including, to name but a few, panoramas, postcards, albums, photo books, photo-essays, and exhibitions – responded to and reconfigured understandings of geography, locality, and community, as well as its dispossession, occupation, contestation, division, and actual and potential re-imaginings? 
● How might photo-historical research invite photographic encounters and imaginings of place and geography that center ecocritical, feminist, postcolonial, queer, migrant, and diasporic perceptions, experiences, and histories of location? 
● How do we recognize, define, and interrogate photography’s histories in terms not only of cartography, geography, and surveillance, but also nomadic, non-linear, disruptive or discordant strategies of place and travel? 
● In what ways has photography historically transformed or reformed the emotions of location, in relation to longing, estrangement, identification, absence, presence, nostalgia, or loss?
● In what ways have photo-historians and curators interrogated the historical language of center and periphery in association with photographs? In what ways has photography produced, defined, or critiqued terms such as view, vista, and scene, but also the liminal, the heterotopic, and the non-site. 
● How do we consider photographs and their archives in relation to concepts of center and periphery, the provincial, the rural, the metropolitan, the urban, the transnational, the migratory, and the mobile?
● What critical approaches address the exclusions and absences in the photographing of place and locality due, for example, to cultural, religious, or legal and governmental restrictions? 

We welcome proposals from Ph.D. students in the dissertation phase and recent post-doctoral scholars (maximum of three years since degree) in art history and related disciplines with a strong photo-historical component. The seminar language will be English. All participants will present some aspect of their current research projects, which must relate to the program’s subject matter. Visits to several photographic archives in Rome will be an integral part of the seminar.

The Bibliotheca Hertziana will provide lodging and reimburse the incurred expenses for traveling economy class up to 500 euros. Please upload the following application materials as PDF documents by October 27, 2024 here.

● Title and a 500-word abstract of the proposed topic (all participants will give a 30-minute formal presentation)
● Brief CV (maximum 3 pages)
● Brief summary of your dissertation or postdoctoral project
● Names and contact details of two references (but no letters at this point)

Questions and queries may be sent to: fototeca@biblhertz.it  

The deadline for proposals is October 27, 2024.

The first seminar was followed by the publication of Circulating Photographs, a special issue of History of Photography, vol. 45, issue 1, 2021, co-edited by Antonella Pelizzari and Steffen Siegel.

The second seminar will be followed by the publication of »Archival Absences: An Incomplete History of Photography,« a special issue of Zeitschrift für Kunstgeschichte, vol. 88, issue 4, 2025, co-edited by Elizabeth Otto and Steffen Siegel.

The organizers anticipate selecting a limited number of the 2025 seminar’s final papers for publication in a similar volume.

Finale 2024

Wie in jedem Herbst zeigen auch in diesem Jahr die Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Gestaltung ihre Abschlussarbeiten: beim Folkwang Finale 2024.

Zu sehen sind die Bachelor- und Masterprojekte aus den Studiengängen Fotografie, Kommunikationsdesign und Industrial Design.

Die Vernissage ist am 26. September 2024, geöffnet ist dann vom 27. September bis zum 6. Oktober 2024, wie immer im SANAA-Gebäude. Der Eintritt ist frei!

Rundgang 2024

Save the date!

Vom 18. bis zum 21. Juli 2024 begrüßen die Studierenden des Fachbereichs Gestaltung alle Interessierten zum Rundgang 2024 im Quartier Nord der Folkwang Universität der Künste.

Die Öffnungszeiten: Donnerstag 19–22 Uhr, Freitag 12–22 Uhr, Samstag 12–20 Uhr, Sonntag 12–19 Uhr.

Das ausführliche Programm findet sich hier.

Galerie 52 im Sommersemester 2024

Poster design: Thomas Kühnen

Das Programm unserer Galerie 52 im Sommersemester 2024

18. bis 27. April 2024
Juri Löchte
»fluid resonance«

2. bis 14. Mai 2024
Jana Stormanns, Lennart Pimpl
»202452-JSxLP«

23. Mai bis 1. Juni 2024
Eleonora Arnold, Linda Hu Hafeneger
»Ready when you are«

27. Juni bis 6. Juli 2024
Anna Kebe
»es gibt keine sackgassen«

Ab 10. Juli 2024
Bachelor-Studierende des 2. Semesters
»Wohin die Reise führt«

 

Folkwang Photo Talk mit Sabine Kriebel

We are looking forward to welcome Dr. Sabine Kriebel from University College Cork for our next Folkwang Photo Talk. Dr. Kriebel will speak about her current project, a reassessment of the Neue Sachlichkeit/New Objectivity aesthetics and on Aenne Biermann’s stance to photography in particular. The title of her talk is brief and sachlich:

Aenne Biermann’s Sachlichkeit

Eggs. Hands. Cacti. Cucumber. Agate. Aenne Biermann’s photography is associated with objects--objects isolated and framed by the camera lens, offset from the surrounding world, and given significance by virtue of the photographic frame. Characterized by critics as a classic exemplar of the Neue Sachlichkeit, or Neues Sehen (the terms are often curiously intertwined), these photographs seem to represent a return to the things themselves, in all of their concrete, phenomenal presence. In the 1920s, in the wake of significant social and economic destabilization, the return to the incontrovertible thing was a bid for stability, clarity, and ontological knowing. This is.

But why these objects, and not others? As writers ranging from Edmund Husserl, Sigmund Freud, Sara Ahmed, and Kaja Silverman have observed, choosing to orient ourselves around this object and not that one involves a set of signifying alignments or kinships. Kinships indicate attachment, not detachment, and here the appellation »Sachlichkeit« begins to unravel. This paper will meddle with Biermann’s photographic »objectivity« in order to unpack the human-object relationships she instantiates in her photographs.
 
The talk will take place on July 10, 2024 at 6pm at Folkwang University’s Quartier Nord (room 2.13) and also online. Please email us for the Zoom link!

 

»Vermessene Bilder« ist erschienen

Soeben ist die 172. Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift Fotogeschichte. Beiträge zu Geschichte und Ästhetik der Fotografie erschienen. Es widmet sich dem Thema »Vermessene Bilder. Von der Fotogrammetrie zur Bildforensik« und wurde von Mira Anneli Naß und Steffen Siegel herausgegeben.

Im Mittelpunkt der Beiträge stehen Praktiken der Vermessung: Sie sind mit zentralen Problemen der Fotogeschichte verbunden. Hierzu gehören nicht allein das Erfassen, Ordnen und Archivieren von Fotografien, sondern auch bildbasierte Strategien von Normierung, Kontrolle, Vermarktung und Machtausübung. Die Beiträge dieses Themenheftes interessieren sich für das Wechselverhältnis von Maß nehmen und Maß geben. In den Blick gelangen dabei wissenschaftliche und künstlerische Praktiken, nicht zuletzt aber auch solche der Amateurkultur.

Alle Beiträge teilen dieselbe Prämisse. Mit vermessenden Formen der Bildprüfung gehen immer auch theoretische Vorannahmen einher: über die Zeigekraft von Fotografien, ihre technologischen und diskursiven Grundlagen, ihre vielfältigen Kontexte und Gebrauchsweisen. Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, spannt das Themenheft einen historisch wie diskursiv weiten Bogen: von der Fotogrammetrie zur Bildforensik.

Autorinnen und Autoren des Heftes sind Dominik Schrey, Mira Anneli Naß (Alumna des M.A. Photography Studies and Research), Vera Knippschild, Jakob Schnetz & Rebecca Racine Ramershoven (Studentin im M.A. Photography Studies and Practice), Roland Meyer und Steffen Siegel.

Ausführlichere Informationen gibt es hier.

 

Folkwang Photo Talk with Susan Laxton

Our Folkwang Photo Talk series will continue with Professor Susan Laxton from the University of California at Riverside. Susan will present on June 13, 2024 at 6pm at Folkwang University’s Quartier Nord. All photo friends are cordially invited! Susan’s talk will deal with

Photomontage 1931: The Proving Ground of Surrealist Communism

It has long been thought that there was little pictorial evidence of surrealism’s political positions, even from the period defined by the group’s testy relations with the communist party. But recently, evidence to the contrary has surfaced in the form of 35 collaborative photomontages made in 1931 by André Breton, Paul Eluard, and Suzanne Muzard. The images, constructed from fragments culled from the illustrated press in the shadow of the 1931 International Colonial Exposition in Paris, manipulate anti-imperialist themes aligned with communist ideology, but are structured to satisfy the surrealists’ commitment to ambiguity and interpretation, even during this period of intense political consolidation. As a proving ground for developing a sustainable surrealist communism, the images ultimately failed, but as pictorial evidence of surrealism's attempt to redirect communist cultural priorities, they testify to the power of photomontage in defining art’s social function outside of easy reductions to slogans and signposts.

Photography Studies 2024 – jetzt bewerben!

Stets zum Beginn eines Jahres schreiben wir an der Folkwang Universität der Künste die Studienplätze für unsere beiden Masterprogramme zur Fotografie aus. Wir freuen uns auf eure Bewerbungen!

Unser M.A. Photography Studies and Practice bietet eine intensive Auseinandersetzung mit der Fotografie als einer künstlerischen Praxis. Unser M.A. Photography Studies and Research widmet sich einer wissenschaftlichen Vertiefung in Theorie und Geschichte der Fotografie. Zusammen bilden beide Programme ein Tandem, begleitet um kuratorische und restauratische Fragen zur Fotografie. Nicht zuletzt spielt dabei unsere seit vielen Jahren gepflegte enge Kooperation mit dem Museum Folkwang eine wichtige Rolle.

Bitte nutzt für eure Bewerbungen das zentrale Portal der Folkwang Universität der Künste.

Stichtag für die Bewerbungen ist wie in jedem Jahr der 15. März (Practice) sowie der 31. Mai (Research). Der Beginn der Vorlesungszeit ist im kommenden Wintersemester der 4. Oktober.

Felicitas Hoppe zu Gast an der Folkwang Universität der Künste

Wir freuen uns sehr auf den 22. Mai 2024, wenn die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe bei uns an der Folkwang Universität der Künste zu Gast sein wird: ab 18.30 Uhr im Raum 1.52 im Quartier Nord!

Auf Einladung von Prof. Jana Müller wird die Schriftstellerin über ihre Bücher »Prawda. Eine amerikanische Reise« und »The Making of Prawda« sprechen  und aus ihnen lesen. Zurück gehen diese Bücher auf eine Reise, die Felicitas Hoppe und Jana Müller im Jahr 2015 gemeinsam in den USA unternommen haben. Ausgelotet werden hier Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Umsetzung von Reiseerfahrungen.

Vorbild für diese Reise war eine andere, die bereits zur Mitte der dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts stattfand. Das berühmte sowjetische Schriftstellerduo, Ilja Ilf und Jewgeni Petrow, reiste im Auftrag der Tageszeitung PRAWDA (»Die Wahrheit«) durch die Vereinigten Staaten von Amerika: In einem mausgrauen Ford durchqueren die beiden, auf der Suche nach dem vermeintlichen Klassenfeind, das viel beschworenen Traumland zwischen den Ozeanen und kommen nach 10 000 Meilen von Ost nach West und wieder zurück in ihrem faszinierenden Reiseroman (Das eingeschossige Amerika) zu dem bündigen Fazit: »Wenn Amerika sowjetisch wäre, wäre es das Paradies.«

Achtzig Jahre später machen sich Die furchtlosen Vier – die Schriftstellerin Felicitas Hoppe, die bildenden Künstler*innen Jana Müller und Alexej Meschtschanow und die Wahlamerikanerin und Kulturwissenschaftlerin Ulrike Rainer – auf eine Spurensuche, die exakt der Route des Duos folgt und dokumentieren ihre Nachreise simultan in Bildern, Texten und Tönen unter www.3668ilfpetrow.com.

Hoppes Buch »The Making of Prawda« ist ein konzeptionelles Druckwerk, das an die Herangehensweisen Aby Warburgs erinnert: Der Reisebericht verbindet Fotografien, Zitate, historische Dokumente, Fundstücke, Gästelisten und Registereinträge zu einer so lebendigen wie schillernden Kartografie. Ob der in Las Vegas fotografierte Trump Tower, die deprimierenden Teppichornamente in trüben Motels oder die karge Landschaft an der Grenze zu Mexiko: Im Abgleich mit den Reiseerfahrungen von Ilf und Petrow verweisen die subjektiven Aufnahmen und Texte in »The Making of Prawda« auf die gesellschaftliche Aktualität und zeigen zugleich, wie sich Geschichten und Mythen in Metamorphosen fortschreiben und dabei im Zwielicht zwischen Lüge und Wahrheit neu an  Bedeutung gewinnen.

Das Werk von Felicitas Hoppe umfasst Erzählungen, Romane und Kinderbücher sowie Essays und Berichte. Hoppe ist weltweit reisend, schreibend und lehrend unterwegs und thematisiert dies in vielen ihrer Werke, wie etwa in »Pigafetta« (1999) und »Prawda. Eine amerikanische Reise« (2018). Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis. Im Frühjahr 2024 wurde Felicitas Hoppe mit dem Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung gewürdigt. Verbunden mit dem Preis ist die Gastprofessur für deutschsprachige Poetik der Stiftung Preußische Seehandlung an der Freien Universität Berlin, die Felicitas Hoppe im Sommersemester 2024 innehat.

 

Leap of faith: Transmediale Fotografie

»Leap of faith« refers to a risky jump that leaves doubts about a successful landing. Can contemporary photography take such a leap towards new images and a new orientation in the world? In the age of artificial intelligence, further questions arise: Have photographic images become a mere matter of faith? Or is there still reason to trust them?

Contemporary visual art can provide answers, and it does so with a surprising variety of photographic forms: as tableau, in sculptures and installations, or as video. In its annual exhibition, the North Rhine-Westphalia Academy of Sciences and Arts focuses on artistic positions that transcend the boundaries of the medium and reflect on the future of photography.

Steffen Siegel, professor for the theory and history of photography at Folkwang University of the Arts and the exhibition’s curator, selected artists who work in North Rhine-Westphalia. The show will feature works by Ale Bachlechner, Johannes Bendzulla, Enya Burger, Tony Cragg, Max Dauven, Mara Fischer, Philipp Goldbach, Alex Grein, Mischa Kuball, Alwin Lay, Katharina Ley, Joanna Nencek, Johannes Raimann, Rebecca Ramershoven & Jakob Schnetz, Sebastian Riemer, Simon Ringelhan, Thomas Ruff, Adrian Sauer, Berit Schneidereit, Sophie Thun, and Christopher Williams.

The public opening  will be on May 15, 2024 at 6 pm at the North Rhine-Westphalia Academy of Sciences and Arts. It will be on display until September 15, 2024.

​​​​​​​Key Visual: Enya Burger, The world as a phantom.

 

 

Folkwang Photo Talk with Siobhan Angus

Please join us on April 25, 2024 when we will welcome Siobhan Angus from Carlton University in Ottawa at Folkwang University of the Arts – online! – for our next Folkwang Photo Talk. Siobhan Angus will discuss »Tarnished Visions: The Platinum Print Between Pictorialism and Atmospheric Pollution«. Her talk will be held at 7 pm (19:00) CEST, which is, for instance, 1 pm EST. Please email us for the Zoom link.

This talk turns to platinum and the theme of atmosphere. Inspired by platinum prints’ formal and material links to atmosphere, this talk undertakes an atmospheric reading of photographs. The pictorialists championed the atmospheric aesthetics of platinum prints, but platinum and atmosphere also have a material dimension: platinum became an important substitute for silver-based processes, in part due to silver’s vulnerability to atmospheric pollution caused by the burning of fossil fuels.

Beginning in Victorian England before moving to Apartheid South Africa, I follow platinum’s supply chains to show how thinking through atmosphere establishes stakes that are both aesthetic and material. Ultimately, the metal’s promise of stable boundaries is undermined by the dust and particles that atmosphere carries between bodies and landscapes.
 

Das Archiv Michael Schmidt kommt nach Essen

Einblick in die Berliner Räume des Archivs Michael Schmidt (mit der Fotobibliothek von Prof. Thomas Weski).

Das Archiv des Fotografen Michael Schmidt (1945–2014) wird im Herbst dieses Jahres ins Museum Folkwang umziehen. Damit wird der Nachlass eines der bedeutendsten deutschen Fotografen künftig Teil der Fotografischen Sammlung des Essener Museums sein und dort die reichen Bestände erweitern und ergänzen. Der Nachlass umfasst umfasst neben den Vintages auch sämtliche Negative, über 20.000 Kontakt-, Arbeits- und Testabzüge, Entwürfe für die einzelnen Werkgruppen, insbesondere auch Dummies für die Buchprojekte, Korrespondenz, persönliche Unterlagen und den Aktenbestand des Studios sowie Michael Schmidts private Bibliothek.

Möglich wird dieser Umzug durch eine zwischen der Stiftung für Fotografie und Medienkunst mit Archiv Michael Schmidt und der Stadt Essen unterzeichnete Vereinbarung. Die Stiftung wurde 1999 gegründet und hat ihren Sitz in Hannover. Ihre Stifter waren Michael Schmidt, der Deutsche Sparkassen- und Giroverband e.V. und die Norddeutsche Landesbank Girozentrale. Weitere Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe zählen zu ihren Unterstützern.

Außerdem haben die Stiftung für Fotografie und Medienkunst mit Archiv Michael Schmidt und die Folkwang Universität der Künste vereinbart, dass die auf Fotografie spezialisierten Bibliotheken von Dr. Rolf Gerlach und Prof. Thomas Weski ebenfalls nach Essen kommen werden. Zusammen umfassen diese beide Bibliotheken etwa 3.500 Bücher und Zeitschriften. Sie werden öffentlich zugänglich sein und an der Folkwang Universität der Künste für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen. Mit ihren Schwerpunkten zur künstlerischen Fotografie erweitern sie auf ideale Weise die umfassenden Bibliotheksbestände der Folkwang Universität. Auf Zollverein wächst so ein herausragend ausgestattetes Studienzentrum zur Ästhetik, Geschichte und Theorie der Fotografie.

Mit dem Umzug des Archivs Michael Schmidt kehrt einer der wichtigsten deutschen Fotografen der zurückliegenden Jahrzehnte nach Essen zurück — in eine Stadt, die vielfach mit seiner Arbeit verbunden ist. In den Jahren um 1980 war Michael Schmidt als Lehrbeauftragter für Fotografie in Essen tätig und zog mit seiner persönlichen Auffassung von der fotografischen Praxis ästhetische Linien aus, die noch weit über die Zeit seiner Lehrtätigkeit große Wirkung entfalteten.

Bereits 1981 stellte Ute Eskildsen – zwischen 1979 und 2012 Leiterin der Fotografischen Sammlung – Michael Schmidt am Museum Folkwang aus. 1984 erhielt er das Stipendium für Zeitgenössische Deutsche Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. In den folgenden Jahrzehnten wurde sein Werk am Museum Folkwang in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, zuletzt 2016 mit »Das rebellische Bild«, die seine Tätigkeit als in Essen tätiger Hochschullehrer würdigte.

Das Zentrum für Fotografie Essen wird künftig aktiv daran mitwirken, das reiche und unverändert aktuelle Werk von Michael Schmidt weiter zu erschließen und zu erforschen, öffentlich zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Neben Ausstellungen und Symposien wird dabei ein besonderer Schwerpunkt auf der universitären Lehre liegen. An der Folkwang Universität sind bereits jetzt Seminare für die Studierenden der fotografischen Praxis sowie von Theorie und Geschichte der Fotografie in Vorbereitung.

Kontakt zum Zentrum für Fotografie Essen
Download der Presseerklärung



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Criticism

EFEG #9 Aglaia Konrad / Carrara

In der neunten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über »Carrara« von Aglaia Konrad. Erschienen ist das Buch 2011 bei Roma Publications in Amsterdam. Die Fotografin fragmentiert mit dem »Ausschnitt-Werkzeug« Fotokamera die Marmor-Steinbrüche von Carrara und konstruiert aus den Bildern eine ungewöhnliche Seherfahrung. Das Buch enthält außerdem einen Text von Angelika Stepken. Ca. 29 cm × 21,5 cm, 136 Seiten, 119 Schwarzweiß- und 18 Farb-Fotografien (sowie die Farbfotografie auf dem Schutzumschlag).

Aglaia Konrad wurde 1960 in Salzburg geboren, 1990–1992 Studium der Fotografie an der Jan von Eyck Academie in Maastricht. Seit 2007 ist sie Professorin an der Sint-Lukas in Brüssel. Zahlreiche Auszeichnungen, 1997 Teilnehmerin der documenta X, 2003 Camera Austria Preis für zeitgenössische Fotografie, 2023 Österreichischer Staatspreis für Fotografie.
 

 

EFEG #8 Katja Stuke / Supernatural

In der achten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über zwei Bücher von Katja Stuke: »Supernatural« von 2010 und »Supernatural 2021« aus dem titelgebenden Jahr. In diesem Projekt »Supernatural« hat Katja Stuke Sportlerinnen bei den Olympischen Spielen am Fernseher beobachtet und in einem Moment großer Konzentration direkt vor ihrer sportlichen Leistung fotografiert. »Supernatural 2021« ist eine Weiterentwicklung, es ändert sich die Auswahl der Athlet:innen, der Sportarten, es ändern sich aber auch der Blick und der Umgang mit den Bildern im Heft.

Katja Stuke (*1968) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Studium an der FH Düsseldorf. Ausgezeichnet unter anderem mit dem LUMA Rencontres Dummy Book Award at the Rencontres d’Arles 2017 und als Lauréat Regards du Grand Paris Ateliers Medicis, Centre national des arts plastiques Paris (beides mit Oliver Sieber).

 

EFEG #7 Helga Paris / Häuser und Gesichter. Fotografien 1983–85

In der siebten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über Helga Paris’ »Häuser und Gesichter. Fotografien 1983–85«. Das Buch ist zuerst 1986 erschienen und auch nicht erschienen – bevor es dann einige Jahre später in einer Neuausgabe endgültig erscheinen konnte.

Helga Paris wollte Halle an der Saale wie eine ganz fremde Stadt fotografieren. Das Buch beginnt mit Straßenansichten, es folgen Porträts, die sie hauptsächlich auf der Straße fotografiert hat. Die Ausstellung, zu der Paris dieses Buch gemacht hat, durfte 1986 nicht gezeigt werden und wurde 1990 nachgeholt.

EFEG #6 Deanna Templeton / What She Said

In der sechsten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« besprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl das Fotobuch »What She Said« von Deanna Templeton. Erschienen ist es 2021 bei Mack Books in London.

Deanna Templeton fotografiert weibliche Teenager und junge Frauen und stellt diese Porträts in einen Zusammenhang mit Tagebucheinträgen und Konzertflyern aus ihrer eigenen Jugend in den 1980er Jahren.

EFEG #5 Bettina Lockemann / Southward – nach Süden

In der fünften Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl über Bettina Lockemanns »Southward – nach Süden«, erschienen beim Fotohof Salzburg im Jahr 2021.

Bettina Lockemann ist 2017 in die Südstaaten der USA gereist. Dort trifft sie auf Gegenden und Städte, die einerseits mit vielen Hypotheken aus der Vergangenheit zu kämpfen haben, in denen sich aber auch viele Initiativen wie zum Beispiel das Rural Studio finden. Das gehört zur Auburn University, und seine Studierenden entwickeln gemeinsam mit den Menschen vor Ort Methoden zum Bau günstigen Wohnraums. Lockemann sucht viele dieser Initiativen auf, spricht mit den Beteiligten und fügt ihren Fotografien kurze Texte bei, die aus Sicht dieser Menschen die Situation beschreiben.

Bettina Lockemann wurde 1971 in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zur Fotografin studierte sie an der HGB in Leipzig. Promotion in Kunstgeschichte, Lehre an vielen unterschiedlichen Hochschulen im In- und Ausland, sechs Jahre lang war sie Professorin für Fotografie an der HBK Braunschweig. Bettina Lockemann hat eine sehr informative Website.

Ca. 24,5 cm × 16,5 cm, Klappenbroschur, 156 Seiten, Schwarzweiß und Farbe, 90 Fotografien.

EFEG #4 Hannah Darabi / Soleil of Persian Square

In der vierten Folge von EFEG – Einige Fotobücher, einige Gedanken – sprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl über »Soleil of Persian Square« von Hannah Darabi. Erschienen ist dieses Buch 2021 bei den Éditions Gwinzegal in Paris. Die EFEG-Folge ist auf diesem YouTube-Kanal abrufbar.

Der Titel von Hannah Darabis Buch bezieht sich auf das Bistro »Soleil« am »Persian Square« in Los Angeles, das auf einem ihrer Fotos zu finden ist. Stadtansichten von Los Angeles mit Hinweisen auf die dortige iranische Diaspora treffen in dem Buch auf Abbildungen von Musikkassetten, Ausschnitten aus den Gelben Seiten von Los Angeles, Stills aus Musikvideos und informellen Porträts, von denen es jeweils zwei gibt.

Hannah Darabi wurde 1981 in Teheran geboren. Nach einem Studium an der Hochschule der Schönen Künste in Teheran und an der Universität Paris VIII-Saint-Denis lebt sie heute als Künstlerin in Paris.

Einige weiterführende Hinweise: Das im Gespräch erwähnte Video der Wüstenrot-Stiftung ist hier zu finden. ● Hannah Darabi: Enghelab Street. A Revolution through Books: Iran 1979–1983, Leipzig (Spector Books) 2019. ● Das Buch von Bahman Jalali und Rana Javadi von 1979, »Days of Blood, Days of Fire«, ist 2020 als Reprint ebenfalls bei Spector Books erschienen, es enthält einen Einleger mit einem einführenden Text auch auf Englisch. Bedauerlicherweise gibt es keine Übersetzung der im Buch selbst vorkommenden Texte und Bildunterschriften. ● Inka Schube (Hg.): Bahman Jalali, Köln (König) 2011. ● Auf der Bandcamp Seite von ANYWAVE findet ihr das Tape »Soleil of Persian Square / Post California« zum streamen.

Hannah Darabi: Soleil of Persian Square, Paris (Éditions Gwinzegal) 2021. Etwa 28 cm x 22 cm, Broschur, 220 Seiten.

Jan Mammey, Falk Messerschmidt: Statues Also Die

Besprochen von Steffen Siegel

Vor wenigen Tagen hat die Stiftung Buchkunst die von ihr in diesem Jahr ausgezeichneten »Schönsten Deutschen Bücher« bekannt gegeben. Eines ist »Statues Also Die« von Jan Mammey und Falk Messerschmidt, erschienen bei Kodoji aus Baden in der Schweiz und gestaltet von Helmut Völter. Ob sich die beiden Künstler gewundert haben, dass ihr Fotobuch in der Kategorie »Sachbuch/Ratgeber« ausgezeichnet wurde? Ebenso gut hätte es in die (bei der Preisvergabe nicht vorgesehene) Kategorie »Reiseführer« gepasst – jedenfalls in einem besonderen Sinn von Reise. Wer das Buch öffnet, wird sich in einer solchen Deutung bestätigt sehen: Im vorderen Klappcover findet sich ein Stadtplan von Paris, der sich auch als Inhaltsverzeichnis verwenden lässt.

Vor genau siebzig Jahren kam »Les statues meurent aussi« – gemeinsam von Alain Resnais, Chris Marker und Ghislain Cloquet gedreht – in die Kinos. Dass er heute ein Klassiker ist, lässt all zu schnell vergessen, dass er in Frankreich eineinhalb Jahrzehnte lang nur zensiert zu sehen war. Grund war die in ihm formulierte Kolonialismus-Kritik, und genau hieran schließen Mammey und Messerschmidt an – der übernommene Werktitel verdeutlicht es. Vor allem aber teilen sie mit dem Film die Schlüsselfrage nach der Sichtbarkeit des Kolonialismus. Sie fuhren dafür nicht in frühere französische Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent, sondern durchmusterten in ganzer Breite den Stadtraum von Paris (dem Ansatz von »Berlin Postkolonial« vergleichbar). Vom Ladenschild über Denkmäler bis hin zu ganzen Institutionen, ja Stadtteilen reicht die im Fotobuch zusammengeführte Sammlung.

Vielleicht ist das angesprochene Ladenschild tatsächlich der überraschendste Ort einer solchen Präsenz. Nicht ganz zufällig wird es auf der Rückseite des Covers besonders prominent ausgestellt, allerdings im Zustand eines Kommentars. Gegeben wurde er in violetter Farbe, vermutlich als Farbbeutel an das Schild geworfen. Es gehörte zu einem Laden, bei dem nicht allein sein Name »Au n*** joyeux« (also in etwa: »Zum fröhlichen N***«) eine solche Tat herausforderte, sondern auch ein gemaltes Bild, das mit rassistischen Klischees nicht geizig war. Genau besehen erzählt das Buch eine Geschichte: Zwei Aufnahmen zeigen Zustände vom Oktober 2016 und Dezember 2018 – und in ihnen bildet sich eine Entwicklung ab. Wer heute an die Place de la Contrescarpe geht, wird weder Schild noch Beschriftung finden.

Im Ganzen kommen Mammey und Messerschmidt auf gut drei Dutzend Pariser Erinnerungsorte, die allerdings in der Mehrzahl gerade das nicht sind: ein Anlass zur Erinnerung. Die kolonialen Wurzeln sind verdeckt, werden übersehen oder proaktiv ignoriert. Man sagt wohl nicht zu viel, wenn man behauptet: Wer dieses nicht nur schöne, sondern auch wichtige Fotobuch auf die nächste Paris-Reise mitnimmt, wird diese oft gesehene Stadt ganz gewiss mit neuen Augen betrachten.

Jan Mammey, Falk Messerschmidt: Statues Also Die, Baden CH (Kodoji Press) 2022. Mit einer Short Novel von Arno Bertina. 16,5 × 22,5 cm, 276 Seiten, 147 Farb- und Schwarz/Weiß- Abbildungen. Soft-Klappcover. ISBN 978-3-03747-108-1

EFEG #3 Jo Ractliffe / The Borderlands

In der dritten Folge von EFEG – Einige Fotobücher, einige Gedanken – sprechen Andreas Langfeld und Elisabeth Neudörfl über »The Borderlands« von Jo Ractliffe. Erschienen ist dieses Buch 2015 bei Editorial RM. Die EFEG-Folge ist auf diesem YouTube-Kanal abrufbar.

Nachdem Ractliffe für ihre beiden vorangegangenen Arbeiten »Terreno Occupado« und »As Terras do Fim do Mundo« in Angola fotografiert hatte, führt sie ihr Thema – die Beschäftigung mit dem Bürgerkrieg in Angola und dem Befreiungskampf in Namibia sowie den Verstrickungen Südafrikas darin – in Südafrika selbst weiter, von wo aus viele Militäreinsätze ihren Anfang genommen haben. Dabei verfolgt sie, wie sie selbst sagt, die Idee einer Landschaft als (ehemals) militarisierter Zone.

Jo Ractliffe wurde 1961 in Kapstadt geboren. Sie studierte Bildende Kunst an der Ruth Prowse School of Art, Woodstock, und an der Michaelis School of Fine Art at the University of Cape Town (Bachelor of Fine Arts 1985, Master of Fine Arts 1988). Heute unterrichtet sie an der Witwatersrand School of Arts at Wits University, Johannesburg.

Jo Ractliffe: The Borderlands, Barcelona, Mexiko City (Editorial RM) 2015. Ca. 30 cm x 25 cm, Hardcover, keine Seitenzahlen, 4 Ausklappseiten, Bildteil 148 Seiten, Textteil 24 Seiten, 89 Fotografien.

EFEG #2 LaToya Ruby Fraziers / The Notion Of Family

Die zweite Folge von Einige Fotobücher, einige Gedanken haben Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld dem Fotobuch »The Notion of Family« der US-amerikanischen Künstlerin und Aktivist LaToya Ruby Frazier gewidmet, erschienen 2016 bei Aperture in New York.

Im ersten Buch von LaToya Ruby Frazier sehen wir sie selbst, ihre Mutter und ihre Großmutter sowie ihre Heimatstadt Braddock, Pennsylvania im sogenannten Rust Belt. Die Fotos sind in einem Zeitraum von über zehn Jahren entstanden. Frazier wendet unterschiedliche bildnerische Strategien an, mal mehr, mal weniger inszeniert und experimentell.

LaToya Ruby Frazier wurde 1982 in Braddock, Pennsylvania geboren. Sie studierte an der Edinboro University of Pennsylvania (Bachelor of Fine Arts, 2004), an der Syracuse University (Master of Fine Arts, 2007) und im Whitney Museum Independent Study Program (2011). Sie ist Professorin für Fotografie an der School of the Art Institute of Chicago.

Die neue Folge von EFEG ist 1 Stunde und 21 Minuten lang und steht hier jederzeit zum Abruf bereit.

EFEG #1 Germaine Krull / Paris-Biarritz

In der ersten Folge von »Einige Fotobücher, einige Gedanken« sprechen Elisabeth Neudörfl und Andreas Langfeld über Germaine Krulls »La Route Paris–Biarritz« von 1931, erschienen in Paris bei den Éditions Jacques Haumont; ca. 22 cm × 15 cm, Broschur, 96 Seiten mit 87 Fotografien.

Germaine Krull fährt 1931 mit dem Auto von Paris nach Biarritz beziehungsweise noch darüber hinaus und fotografiert unterwegs sowohl Baudenkmäler, Stadtansichten und Landschaften als auch das Fahren selbst. Auch Claude Farrère begibt sich für sein Vorwort auf diese Reise...

Das einstündige Gespräch gibt es ab sofort auf dem YouTube-Kanal von EFEG.

Eric Meier: FF

Besprochen von Steffen Siegel

Es gibt Fotografien, bei denen genaues Hinsehen nicht reichen wird. »FF« von Eric Meier, erschienen bei sèche editions in Berlin, erinnert daran schon auf dem Cover. Wer den großformatigen, gut zwei Kilo schweren Band in die Hand nimmt, muss es spüren: Die Buchstaben sind so rau wie Schleifpapier. Damit ist zugleich ein Ton gesetzt. Es geht hier um eine Form der Sinnlichkeit, die die Augen ebenso viel angeht wie die Fingerkuppen.

Ein neunseitiges Intro, gesetzt in großen Lettern, wirft für »FF« stakkatohafte Lyrics hin: „Es riecht nach Money Honey, aber nicht für Dich.« Oder: »Es ist 93, 94, 95, 96, 99 Uhr. Millennium. Im Takt der Zonierung ist die Zornierung produktiv gesteigert.« Oder: »Wie schön der Schutt ist oder die Blume, die sich durch die Platte gräbt.« Und: »Die Tür ist jedoch immer einen Spalt auf. Und wenn nicht, rennen wir durch die Scheibe. Welt offen.« Direkt danach, auf Seite 13, kann man diese Scheibe sehen.

Doch folgen keine Blick ins Offene, sondern 250 Seiten voller Close-Ups, immer schwarz-weiß. Fotografien für die Fingerspitzen: die kleinen glatten Kiesel im porösen Waschbeton, der feinkörnige Rost auf dem schmalen Treppengeländer, die glatten Kachelfliesen der fensterlosen Fassaden, die scharfkantigen Schuppen der splitternden Ölfarbe, die kubistischen Formbausteine, zusammengefügt wie die Betonplatten für Hauswände und Gehsteige, zwischen ihnen ein Kleber aus Teer, der im Sonnenschein an Härte verliert und dunkel zu riechen beginnt. Spätestens hier kommt auch die Nase ins Spiel.

Es ist nicht schwer, solche materiellen Qualitäten metaphorisch aufzufassen – und gewiss ist es auch nicht falsch, gerade solche Schlüsse zu ziehen. Oft genug ist das, was Eric Meier in seinen Bildern zeigt, brüchig, marode, verfallen oder sogar mutwillig zerstört. Allerdings liegt unter dieser rauen Ikonografie eine zweite Ebene, und gerade hierfür benötigt es den fotografischen Blick. Der ist aufmerksam, intensiv, genau. Die so entstehenden Fotografien sind dabei vor allem eines: den Dingen zugewandt.

Kein einziges dieser Bilder zeigt Menschen – und doch geht es auf allen Seiten des Buches nie um etwas anderes. Eine Lebenswelt voller alter und einiger neuer Zeichen im Habitat »FF« wie Frankfurt an der Oder. Michael Schmidt eröffnete sein legendäres (gerade wieder aufgelegtes) Buch »Ein-heit« mit einem Blick ins Gelände der ostdeutschen Plattenbaugebiete, weitete dann aber sehr schnell die Perspektive. Eric Meier bleibt hier beharrlich: Seine Ortserkundung folgt geduldig den großen Formen und kleinen Zeichen, sammelt Blicke für Augen und Fingerspitzen – und verdichtet sie zu einem meisterhaft präzisen Fotobuch.

Eric Meier: FF, Berlin (sèche editions) 2021. 304 Seiten, Hardcover, 24 × 32 cm. Gestaltet von HOMI Creative Studio, mit Texten von Eric Meier, Malina Lauterbach und Clemens Vilinger. ISBN: 978-3-949495-01-4

Reinhard Matz, Wolfgang Vollmer: Köln von Anfang an

Besprochen von Steffen Siegel

Jedes Jahr am 6. Januar muss ich an eine kleine Begegnung im Kölner Dom denken. Es wird fünfzehn oder noch mehr Jahre her sein, dass ich dort in eine Gruppe spanischer Touristen geriet. Sie führten, Kirchenraum hin oder her, eine ziemlich heftige Diskussion und waren sich offenbar uneinig darüber, ob in jenem goldenen Schrein vor uns nun wirklich die Reliquien der Heiligen Drei Könige liegen oder aber nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine besonders kluge Idee war, ausgerechnet mich um Aufklärung in dieser Sache zu bitten. Jedenfalls war ich überrumpelt genug, um wenig überzeugend »na das wird schon so sein« zu stammeln. Wer weiß, vielleicht denkt ja gerade heute, am Dreikönigstag, in Spanien der eine oder die andere an die gemeinsame Köln-Reise zurück?

Seit dem Jahr 1164 befinden sich die Reliquien am Rhein, und selbstverständlich gehört der prachtvolle, wenige Jahrzehnte später entstandene Schrein zu jenen Objekten, mit deren Hilfe Reinhard Matz und Wolfgang Vollmer fast zweitausend Jahre Stadtgeschichte erzählen. Ihr gerade eben erschienenes Buch »Köln von Anfang an« ist bereits der vierte Band – und doch zugleich der erste. Vor allem aber ist er eine Überraschung. Denn mit den drei Teilen »Köln vor dem Krieg«, »Köln und der Krieg« sowie »Köln nach dem Krieg«, die zwischen 2012 und 2016 erschienen waren, konnte diese Reihe eigentlich als abgeschlossen gelten. Matz und Vollmer hatten die drei Bände jeweils als ein reich kommentiertes stadtgeschichtliches Fotoalbum angelegt. Für die Zeit vor dem Jahr 1880 aber, mit dem sie »Köln vor dem Krieg« einsetzen ließen, ist die fotografische Überlieferung eher überschaubar; und ohnehin kann sie nicht weiter als in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen.

Mit dem nun publizierten Auftaktband musste also zwangsläufig das ursprünglich angelegte Editionsprinzip verlassen werden. Und doch handelt es sich bei »Köln von Anfang an« um einen Bildband, der mit ganzer Kraft die Möglichkeiten der Fotografie ausspielt. Der Grund hierfür steht zum einen auf dem Titelblatt und dann wieder auf den Seiten 387 und 388, wo sich die Bildnachweise befinden. Zwar treten mit Reinhard Matz und Wolfgang Vollmer bei dieser Buchreihe zwei Autoren in Erscheinung, die als Publizisten und Kuratoren, Hochschullehrer und Kritiker arbeiten. Doch sollten sie – trotz der Vielfalt ihrer professioneller Rollen – wohl zuallererst als Fotografen angesprochen werden. »Köln von Anfang an« blättert die überreiche Stadtgeschichte anhand hunderter Quellen auf; und zu einem bemerkenswert großen Teil wurden diese Objekte von Matz und Vollmer fotografisch interpretiert. Was genau dies heißen kann, lässt sich zum Beispiel an Detailaufnahmen des Chorgestühls aus dem Kölner Dom wunderbar beobachten.

Im Medium des Fotobuchs werden Stadtgeschichten schon seit wenigstens einem Jahrhundert erzählt. Blickt man auf unsere eigene Zeit, ist wohl vor allem die Buchserie »Images of America« beispielgebend geworden. Aktuell vertreibt der Verlag Arcadia Publishing in dieser erst vor zwei Jahrzehnten gegründeten Reihe nicht weniger als 8.145 Titel! Was hier auf stets 128 Seiten als eine Art Best-of lokaler Stadt- und Zeitungsarchive geboten wird, hat allerdings wenig zu tun mit jener editorischen Sorgfalt und historiografischen Sachkenntnis, mit der Matz und Vollmer ihre vier Köln-Bücher eingerichtet haben. Neben den bestechend gut gedruckten Fotografien betrifft dies nicht zuletzt die Texte: detaillierte Bildunterschriften sowie, im Fall des nun erschienenen Bandes von Tacitus bis Johanna Schopenhauer, Auszüge aus stadtgeschichtlich interessanten Quellen. Ganz besonders lesenswert sind aber vor allem launige Miniaturen, in denen Reinhard Matz die einzelnen Epochen schlaglichtartig erzählt und dabei lakonisch kommentiert.

Wer es übrigens noch genauer, dann aber auch wirklich ausführlicher wissen will, der sollte zu jener »Geschichte der Stadt Köln« greifen, die seit 2004 im selben Verlag erscheint und nach Abschluss einmal ganze dreizehn Teile umfassen soll. Ihr dritter Band zu »Köln im Hochmittelalter« ist bereits vor vier Jahren herausgekommen; und dort ließe sich dann auch die Geschichte zu den Reliquien der Heiligen Drei Könige, zu König Barbarossa und dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel ganz genau nachlesen.

Reinhard Matz, Wolfgang Vollmer: Köln von Anfang an. Leben, Kultur, Stadt bis 1880, Köln (Greven) 2020. 392 Seiten, 402 Farbabbildungen, 24 × 29 cm, Leinen mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-7743-0923-4.

»Und so etwas steht in Gelsenkirchen«

Besprochen von Steffen Siegel

Neben so vielem anderen wird 2020 als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem man sich besser beeilt hat, soeben eröffnete Ausstellungen anzusehen. Andernfalls riskiert(e) man, vor verschlossenen Museumstüren zu stehen. Eine dieser vor der Zeit geschlossenen Ausstellungen ist »›Und so etwas steht in Gelsenkirchen…‹. Kulturbauten im Ruhrgebiet nach 1950«. Derzeit wäre sie eigentlich noch im Museum Folkwang zu sehen. Zehn Jahre nach Eröffnung von David Chipperfields Erweiterungsbau an der Essener Bismarckstraße wollte und will diese Ausstellung den kaum vergleichbaren Reichtum von Kulturbauten in den Blick nehmen, der sich auf dem geografisch so engen Raum des Ruhrgebiets als ein architektonisches und städtebauliches Ereignis erfahren lässt. Spreche ich aber vom Museum Folkwang an der Bismarckstraße, so beziehe ich mich unter der Hand bereits auf unsere eigene Gegenwart. Denn das Museum konnte man im Lauf von fast einhundert Jahren schon von allen Himmelsrichtungen aus betreten – Kulturbauten sind Architekturen im fortlaufenden Wandel.

Wer es genauer wissen will, sollte nach Dortmund ins Baukunstarchiv NRW fahren. Seit 2018 sitzt diese dem architekturgeschichtlichen Gedächtnis des Bundeslandes verpflichtete Institution im einstigen Museum am Ostwall (noch so ein fortlaufender Wandel). Aber auch dort sind derzeit natürlich die Türen verschlossen. Es bleibt derzeit nur ein Griff zu jenem Buch, das Hans-Ulrich Lechtreck, Wolfgang Sonne und Barbara Welzel herausgegeben haben – dessen Lektüre ist jedoch das Gegenteil einer Verlegenheitslösung. Es handelt sich um eine 400 Seiten starke Schatzkiste aus Bildern und Texten. In ihrem Zusammenspiel simulieren sie einen stöbernden Gang durchs Archiv: Es werden Archivboxen und Fotoalben geöffnet, Planschränke aufgezogen und Baupläne entrollt.

»Miniaturen« haben die Herausgeber*innen eine erste Gruppe von Texten genannt, in denen die Geschichte wichtiger Kulturbauten vorgestellt und die architektonischen Ideen diskutiert werden. Natürlich darf hier das »Musiktheater im Revier« nicht fehlen, immerhin bezieht sich der Buchtitel samt Yves-Klein-Blau auf diesen spektakulären, 1959 in Gelsenkirchen eröffneten Theaterneubau. Genauer betrachtet werden im Ganzen elf architektonische Meilensteine, darunter das Josef-Albers-Museum Quadrat in Bottrop, die Mercatorhalle in Duisburg (sie wurde vor wenigen Jahren abgerissen und durch ein CityPalais ersetzt, das genauso trist aussieht wie es heißt) oder das mit jahrzehntelanger Verspätung in den späten 1980er Jahren gebaute Aalto-Theater in Essen. Eine zweite Gruppe von Texten versammelt Essays – und diese lassen sich als eine exemplarisch am Ruhrgebiet entwickelte und brilliant zugespitzte Einführung in die Probleme von Architekturgeschichte, Bautypologie sowie Stadt- und Regionalentwicklung lesen.

Mit Blick auf verschiedene Neu- wie Umbauprojekte für Konzerthäuser im Ruhrgebiet wurde in jüngerer Zeit immer wieder kritisiert, dass die Städte des Ruhrgebiets in einen finanziell ruinösen Wettbewerb getreten sind, statt auf Kooperation und Aufgabenteilung zu setzen. Ganz falsch mag das nicht sein. Dennoch übersieht diese Kritik, welcher Reichtum in den zurückliegenden Jahrzehnten im Ruhrgebiet gerade deshalb entstanden ist – nicht allein architektonisch, sondern sehr viel mehr noch gesellschaftlich. Benannt ist damit die gar nicht so heimliche These des Buches: Wer Theater, Museen, Konzerthäuser oder Kinos baut, errichtet gesellschaftliche Mittelpunkte von dauerhaftem Wert. Zur Logik der »großen Stadt« zwischen Ruhr und Emscher gehört aber eben auch, dass es sich um eine polyzentrische Struktur handeln muss. Auf diese Weise existieren zum Beispiel im Ruhrgebiet nicht weniger als fünf Opernhäuser mit festem Ensemble (in Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Dortmund und Hagen) – das sind zwei mehr als in Berlin und drei mehr als in München.

Bereits vor zehn Jahren ist unter dem wunderbaren Titel »Auf den zweiten Blick. Architektur in der Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen« ein (übrigens immer noch lieferbares) Buch erschienen (Mitherausgeber war auch seinerzeit schon Werner Sonne), das ich nicht allein liebe, sondern das ich spätestens seit meinem Wechsel an die Folkwang Universität und damit mitten ins Ruhrgebiet auch wie einen Reiseführer benutzt habe. Geografisch und thematisch fokussierter im Zuschnitt, aber vergleichbar opulent in Bild- wie Kommentarteil wird »Und so etwas steht in Gelsenkirchen…« etwas ganz Ähnliches leisten können. Und darf man sich, da ja Weihnachten vor der Tür steht, sogleich eine Fortsetzung wünschen? Das Museum Küppersmühle in Duisburg, direkt um die Ecke das Landesarchiv NRW, das Gasometer in Oberhausen, das Ruhr Museum auf der Zeche Zollverein in Essen, das Musikzentrum Bochum, das Theater Dortmund, der Erweiterungsbau im Osthaus Museum in Hagen, das LWL Museum für Archäologie in Herne – an bemerkenswerter Architektur wäre wirklich kein Mangel, auf den ersten wie auf den zweiten Blick.

Hans Jürgen Lechtreck, Wolfgang Sonne, Barbara Welzel (Hg.): »Und so etwas steht in Gelsenkirchen...« Kultur@Stadt_Bauten_Ruhr, Dortmund (Kettler) 2020. 400 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Klappenbroschur, 20 × 24 cm,  ISBN: 978-3-86206-835-7.

Adrian Sauer: Foto Arbeiten

Besprochen von Steffen Siegel

Als wir für unsere neue Website die Rubrik »Kritik« vorbereiteten, hatten wir dafür insgesamt drei Kategorien vorgesehen: Ausstellung, Fotobuch und Wissenschaft. Doch haben wir gewiss nicht damit gerechnet, einmal alle drei zugleich zu benötigen. Adrian Sauers Buch »Foto Arbeiten«, das gerade eben im Kerber Verlag erschienen ist, beweist nun jedoch das Gegenteil. Publiziert wurde es anlässlich einer Retrospektive auf Sauers reiches künstlerisches Werk, die vor wenigen Tagen im Oldenburger Kunstverein zu Ende gegangen ist. Konzipiert ist es aber nicht als ein anlassbezogener Katalog, sondern vielmehr als ein Künstlerbuch, das die temporäre Werkschau nun dauerhaft zwischen zwei Buchdeckeln sichert.

Mehr als zehn Jahre sind inzwischen vergangen, seit Adrian Sauer in sogleich drei schmalen Bänden seine viel beachtete Arbeit »16.777.216 Farben« auch als Buch publizierte. Wie bereits seinerzeit hat Sauer auch dieses Mal mit der Gestalterin Anna Lena von Helldorff zusammengearbeitet –– und das Ergebnis ist neuerlich hervorragend. Doch geht er mit »Foto Arbeiten« nun einen anderen Weg: Nicht eine einzelne Werkgruppe steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sondern eine über einzelne Werke hinausgreifende Fragestellung; und mit ihr ein künstlerisches Verfahren, das in Form von Bildern zu Antworten gelangt.

Es hat sich herumgesprochen, dass Sauer wie kaum ein zweiter Fotokünstler ebenso hartnäckig wie konsequent den Möglichkeiten und Grenzen digitaler Bildlichkeit nachgeht – ihren Produktionsweisen, Zeigeformen und Gebrauchszusammenhängen. Ohne den Anspruch zu erheben, wissenschaftliche Aussagen zu treffen, zielen seine im Bild (und meist in Bildserien) formulierten Thesen aber doch auf gerade jene Fragen, die in den wissenschaftlichen Debatten unserer Gegenwart geführt werden, wenn es um Digitalität und CGI geht, um Wahrheitsansprüche und Bilderskepsis. Sauers Buch war wirklich überfällig, denn endlich ist damit ein Kompendium zur Hand, das die Vielfalt seiner künstlerischen Antworten auf mehr als 250 Seiten zusammenführt.

In einem Anhang werden überdies alle Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen aus inzwischen fast zwei Jahrzehnten minutiös aufgelistet. Darunter befindet sich natürlich auch »Über die Sprachen der Fotografie – eine Möglichkeit«, die Sauer auf Einladung von Elke Seeger im Rahmen des Festivals »Try again, fail again, fail better – Impuls Bauhaus« einrichtete und die im vergangenen Jahr bei uns an der Folkwang Universität der Künste im SANAA-Gebäude zu sehen war. Diese Ausstellung wird in einem eigenen Kapitel umfassend vorgestellt. Schließlich lässt sich, von »AGB« bis »User/Consumer«, auch jenes Glossar vollständig nachlesen, das in Essen seinerzeit akustisch präsent war.

Als Künstler muss Adrian Sauer gewiss nicht erst noch entdeckt werden. Dennoch kommt sein neues Buch gerade zur rechten Zeit. Denn mit ihm werden Vielfalt wie Aktualität seines Werks in ihrem Zusammenhang verständlich gemacht –– der Titel des Buches spricht es deutlich genug aus: als eine fortgesetzte Arbeit an den Grundlagen fotografischer Bildlichkeit.

Adrian Sauer: Foto Arbeiten, hrsg. von Galerie Klemm’s (Berlin) und Galería Helga de Alvear (Madrid), Berlin, Heidelberg (Kerber Verlag) 2020. 256 Seiten, Hardcover, 18,7 × 25,7 cm, 616 farbige und 85 s/w Abbildungen, ISBN 978-3-7356-0720-1.